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Der König der Löwen



Land: USA
Laufzeit: 87 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 17. November 1994

Genre: Zeichentrick

Regie: Roger Allers, Rob Minkoff
Drehbuch: Irene Mecchi, Jonathan Roberts, Linda Woolverton
Sprecher: Julius Jellinek, Manuel Straube, Frank Lorenzengel, Cusch Jung, Wolfgang Kühne, Thomas Fritsch, Magdalena Turba, Alexandra Wilcke, Rainer Basedow, Ilja Richter
Kamera: -
Schnitt: Ivan Bilancio
Musik: Sir Elton John, Hans Zimmer








Der Disney-Film "König der Löwen" gilt als der Erfolgreichste überhaupt und mit ihm ist in den knapp zehn Jahren seiner Existenz mehr als eine Generation aufgewachsen. Mit dem Entstehungsjahr 1994 stammt dieser Trickfilm aus einer Zeit liebevoll-detailliert geschaffener Figuren und zählt keineswegs zu den neueren Produktionen, ebenfalls aus dem Hause Disney, bei denen mehr Wert auf die Tatsache, einen Film pro Jahr herausbringen zu müssen, gelegt wird, als auf die Qualität.

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des kleinen Löwenjungen Simba, der im geweihten Land das Licht von Afrika erblickt und zusammen mit Mama und Papa sowie Löwenfreundin Nala und dem Vogel Zazu eine sehr unbeschwerte Kindheit verbringt? Doch schon immer trachtet sein niederträchtiger Onkel Skaa und jüngerer Bruder von Papa Mufasa nach dem Thron; ein Ziel, das er mit der Hilfe seiner dümmlichen, aber getreuen Untertanen, den Hyänen, erreichen will. Mit einem Trick lockt er Simba in eine Schlucht, scheucht dann eine Herde Gnus eben diesen Weg entlang und erhofft sich dadurch den Tod von Simba und gleichzeitig dessen Vater, der ihm natürlich zu Hilfe eilt. Nachdem Mufasa Simba retten kann, selber jedoch niedergetrampelt wird, flüchtet der kleine Löwe weit weit weg. Völlig erschöpft wird er von Erdmännchen Timo und Warzenschwein Pumbaa gefunden und liebevoll aufgenommen. In den Jahren seines Erwachsenwerdens bleibt Simba bei ihnen und lernt ihr fröhlich-unbeschwertes Lebensmotto "Hakuna Matata" kennen. Doch seiner Bestimmung und der Liebe zu Nala kann er nicht entgehen und so macht er sich nach Jahren der Verschollenheit auf, um seinen Platz als rechtmäßiger König des geweihten Landes von Skaa zurück zu fordern.

Natürlich handelt es sich hier um einen Kinderfilm, in dem Dinge wie unbeschwerter Anfang, dann ein großer Verlust und dann doch das Happy End zumindest meistens an der Tagesordnung sind. Trotzdem werden nur die wenigsten Erwachsenen hier Langeweile verspüren, denn dieser Disneyfilm gilt nicht umsonst als der Erfolgreichste überhaupt. Jeder Figur wird durch liebevolle Zeichnungen und einen sehr tiefen Charakter Leben eingehaucht und der Zuschauer wird fast zwangsläufig in den Bann der putzigen Gesellen gezogen. Die Handlung ist auch für junge Kinder klar, verständlich und emotional gut gegliedert, ohne dabei oberflächlich oder ungenau auf Erwachsene zu wirken. Dies ist ein Kunststück, das nicht vielen Filmen so gut gelungen ist.

Für Humor ist genug gesorgt: Die jüngeren Zuschauer werden sicher Gefallen an den unheimlich süß gezeichneten Tieren, ihren Grimassen oder Simbas Streichen finden, während auch für Erwachsene einige Passagen enthalten sind, die zum Schmunzeln anregen können. Und dies auf einem höheren Nivea, das die Kleinen erst verstehen werden, wenn sie selber größer sind. Doch auf diese Art birgt der Film immer wieder etwas Neues in sich, so dass man ihn auch mehrfach sehen und immer wieder neu unterhalten werden kann. Auch wird sehr auf die Emotionen geachtet; so kann es durchaus passieren, dass man selber zu Tränen gerührt ist, als der kleine Simba seinen toten Papa anstuppst, ihn bittet, jetzt endlich heim zu gehen und sich dann, als er die traurige Wahrheit erkennt, mit Tränen in den Augen unter eine Pfote legt, die fast größer ist als der kleine Löwe selber. In diesen Momenten erkennt man, wie viel Mühe investiert wurde, um eine der schönsten Geschichten von Walt Disney in belebte Bilder umzuwandeln.

Unterstützt wird die Handlung gleich von Beginn an durch traumhafte Musik von Sir Elton John und Sir Tim Rice, die natürlich "nur" von den Synchronsprechern gesungen keine herausragenden Gesangeskünste präsentieren kann, aber trotzdem wunderschön anzuhören ist. Genau diese Stücke finden sich dann im Musical "König der Löwen" wieder, wo der Besucher die faszinierend guten Lieder dann von Profis performt genießen kann. Wird der Zuschauer anfangs von den majestätischen Klängen von "Circle of Life" mitgerissen, erfreut man sich wenig später an den niedlichen Löwenkindern: Simba, wie er als Neugeborenes in den Armen seiner Mama liegt oder Nala, die als kleines Mädchen "badet", also von ihrer Mutti ausgiebig abgeschleckert wird. Die Geschehnisse auf dem Elefantenfriedhof und in der Schlucht wirken traurig und mitleiderregend, aber viel Zeit für Trauer bleibt nicht, denn die fröhlichen Gesellen Pumbaa und Timon betreten die Bühne des Geschehens. Der Schluss wirkt nachdenklich, Simba wird erwachsen und zum finalen Showdown mit Onkel Skaa sind Spannung, Dialog, musikalische Untermalung und Wetter in perfektem Einklang. Und danach hat der Zuschauer die ehrenvolle Möglichkeit, dabei zu sein, wenn ein neuer kleiner Thronfolger, Simba Junior, das Licht des geweihten Landes erblickt.

So ist "Der König der Löwen" ein buntes und phantasievolles Werk, das vor Lebendigkeit nur so sprüht und in dem der Zuschauer zwischen kleinen Musikeinlagen durch eine zauberhafte Handlung und das Leben des kleinen Simba geführt wird. Zwangsläufig muss man mitfiebern, auch wenn einem die Geschichte eigentlich schon völlig bekannt ist. Hier ist ein Film gelungen, der auch in einer Zeit der vollständig Computeranimierten Trickfilme kein bisschen seiner Überzeugungskraft verloren hat und für die ganze Familie und jede Altersklasse nur wärmstens zu empfehlen ist. Kino… oder Fernsehen…, das sich lohnt.



Note: 1



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