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Ocean's Eleven



Land: USA
Laufzeit: 116 Minuten
FSK: 12
Starttermin: 10. Januar 2002

Genre: Gauner-Komödie

Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Ted Griffin
Darsteller: George Clooney, Matt Damon, Andy Garcia, Brad Pitt, Julia Roberts, Casey Affleck, Scott Caan, Don Cheadle, Elliott Gould, Eddie Jemison, Bernie Mac, Shaobo Qin, Carl Reiner, Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, Michael DeLano, Henry Silva, Angie Dickinson, Steve Lawrence, Wayne Newton, Jim Lampley, Richard Steele
Kamera: Peter Andrews
Schnitt: Stephen Mirrione
Musik: David Holmes








Was die Zuschauer an einem Film faszinieren kann, ist kaum möglich auszudrücken, denn es gibt eine Vielzahl an Dingen: die Geschichte, die Umsetzung der Charaktere, die Action… Aber manchmal entstehen Werke der Filmgeschichte, die eine gewisse Genialität der Story an sich haben und bei denen sich der Bogen erst dann schließt, wenn man den Schluss gesehen hat. Beim zweiten Mal Ansehen wird einem dann vieles klar, auf das man vorher gar nicht achten konnte. Ein solches Element enthält auch Ocean's Eleven; ein Film, in dem es um einen genialen Plan geht, der eigentlich nicht umsetzbar ist.

Daniel Ocean ist ein Dieb, aber dabei durchaus elegant, sympathisch und charmant. Nach vier Jahren Gefängnis endlich wieder auf freiem Fuß, plant er bereits einen neuen Coup, der alles bisher Bestrittene um Längen überragen soll. Sein Ziel ist Las Vegas, wo er drei Casinos gleichzeitig ausrauben möchte, die zufällig Terry Benedict (Andy Garcia), dem neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau Tess (Julia Roberts), gehören. Da dieser einen äußerst Respekt einflößenden Ruf hat, muss das Unternehmen natürlich sorgfältigst geplant werden. Danny stellt sich die zehn besten Männer der Branche zur Seite, unter anderem seinen langjährigen ebenso charmanten Freund Rusty (Brad Pitt) oder Profitaschendieb Linus (Matt Damon), sowie diverse Computerspezialisten, vermögende Pensionäre und Artisten. Danach wird der Plan vorgestellt, dessen Ziel neben einer unverschämten Summe Geld plötzlich auch eine Frau ist, allerdings scheint Danny nicht zu wissen, wie er sich in einer Entscheidungssituation verhalten soll…

Schon ein Blick auf die unglaubliche Besetzung dieses Streifens genügt, um von einem viel versprechenden Film überzeugt sein zu können. Und enttäuscht wird man auf keinen Fall, denn Julia Roberts, Brad Pitt, George Clooney und Matt Damon sind nur ein paar Highlights, die hier geboten werden. Auch weniger bekannte Darsteller spielen äußerst sympathisch, so dass der Zuschauer den Spaß bei jeder Szene spüren kann. Besonders Brad Pitt und George Clooney spielen mit einer unheimlichen Gelassenheit, Lockerheit und Coolness und geben ihren Charakteren wirklich ein perfektes Gauner-Image. Beide wirken, als wären sie seit Jahren im Geschäft und hätten absolut nichts zu verlieren. Julia Roberts sorgt dafür, dass auch die männlichen Zuschauer auf ihre Kosten kommen können, obwohl der Film von maskulinen Schönlingen dominiert wird. Trotz ihrer "Funktion" als Blickfang mimt sie die enttäuschte Ehefrau perfekt und steht ihren männlichen Kollegen in keiner Weise nach. Neben dem Staraufgebot darf man natürlich auch die erwähnenswerte Leistung der anderen Schauspieler nicht vergessen, da der Film als ganzes unglaublich genial und die Crew unheimlich aufeinander eingespielt wirkt. Dies mag zum Teil auch daran liegen, dass viele der Darsteller miteinander schon vertraut sind, so kennt man zum Beispiel Regisseur Steven Soderbergh bereits durch den Streifen "Erin Brokovich", in dem auch Julia Roberts eine Hauptrolle spielte.

Wie kann man also 116 Minuten Spielfilm mit Starbesetzung und einem Raubüberfall füllen? Wirkt kaum möglich, ohne dass Langeweile aufkommt, aber auch dieses Kunststück gelingt Soderbergh. Während zu Anfang alle elf Darsteller mit ihren Macken und Fähigkeiten einzeln in einer sehr sympathischen und witzigen Art vorgestellt werden, folgt zu Mitte des Films die Reise nach Vegas und eine Planung, bei der bei weitem nicht alles so glatt geht wie gewollt. Den Höhepunkt bildet ohne Zweifel der Einstieg ins Casino und die genial erdachte Verstrickung, wobei dem Zuschauer der gesamte Plan auch erst ganz am Schluss klar wird. Doch achtet man einmal ganz aufmerksam auf die Stimmen der Menschen am Telefon, gelingt vielleicht schon vorzeitig eine Ahnung. Dies ist von Anfang an von den Machern so vorgesehen wurden.

Dieser Film lebt ohne Zweifel von einer Situationskomik und einzigartig coolen Dialogen, die sich kaum beschreiben lassen. So hat zum Beispiel Technikass Bash ein wirklich erstaunliches Vokabular, das nur keiner seiner Kameraden wirklich zu verstehen scheint. So steht er vor ihnen und hält einen Vortrag darüber, dass der Plan auf dem besten Weg ist zu scheitern, man also ziemlich "backe" ist, und zehn Gesichter schauen ohne die geringste Reaktion verständnislos zu. An dieser Stelle wäre es möglich, mehr als ein Dutzend solcher Momente aufzuzählen, was aber sicher dann den Effekt beim Ansehen des Filmes verspielen würde.

Mit "Ocean's Eleven" ist ohne Zweifel der coolste und lässigste Film seiner Zeit entstanden, bei dem es einfach Spaß macht, zuzusehen. Auch wenn man ihn eigentlich schon auswendig kann, entdeckt man immer wieder neue Anspielungen oder versteht kurze, unauffällige Dialoge erst richtig. Das Fazit ohne große Worte: Ansehen. Vor allem, wenn man Brad Pitt und George Clooney unheimlich gerne über die Leinwand oder den Bildschirm flackern sieht, wird man wiederholt für knappe zwei Stunden bestens unterhalten.



Note: 1



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