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Dick und Jane: Zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen



Land: USA
Laufzeit: 90 Minuten
FSK: 6
Starttermin: 5. Januar 2006

Genre: Komödie

Regie: Dean Parisot
Drehbuch: Judd Apatow, Nicholas Stoller
Darsteller: Jim Carrey, Téa Leoni, Alec Baldwin, Richard Jenkins, Angie Harmon, Vincent Curatola, Jeff Garlin, Stacey Travis
Kamera: Jerzy Zielinski
Schnitt: Don Zimmerman
Musik: Theodore Shapiro








Die verschiedenen Gesichter des Jim Carrey: Entweder blödelt er sich Grimassen schneidend durch einen eher mittelmäßigen Film ("Bruce Allmächtig", "Der Dummschwätzer") oder er schlüpft in sehr außergewöhnliche Rollen ("Lemony Snicket", "Der Grinch", "Batman Forever"). Im Extremfall soll es sogar schon mal vorkommen, dass Carrey ernsthaft schauspielert und praktisch als Konsequenz ein großartiger Film entsteht ("Vergiss mein nicht!"). Bei "Dick und Jane" jedoch ist wieder Gesichtsakrobatik angesagt und prompt sinkt die Qualität Richtung Mittelmaß.

Zu Beginn werden uns erst einmal auf ganz witzige Weise die beiden Hauptakteure, Dick (Jim Carrey) und Jane Harper (Téa Leoni), vorgestellt. Beide leben den American Dream: eigenes Haus, glückliche Familie, schickes Auto, gut bezahlter Job. Doch es kommt noch besser: Eines Tages wird Dick in die 51. Etage beordert und was das heißt, ist klar: Beförderung. Kaum hat er sich mit seinem neuen Job angefreundet, ist er ihn jedoch auch schon wieder los - Chef Jack McCallister (Alec Baldwin) verkauft alle Aktien und die Firma geht Pleite. Zu Hause erwartet ihn auch schon die nächste Überraschung, denn Jane hat ihren Job in Erwartung einer saftigen Gehaltserhöhung für Dick hingeschmissen. Nun stehen sie ohne Arbeit da, finden keine Neue und mit dem hart erarbeiteten Lebensstandard geht es steil bergab - der Rasen wird abgeholt, das Auto umgetauscht und das Haus steht auch schon bald leer. Da auf legalem Wege nichts zu erreichen ist, kommt Dick zu dem Entschluss, es mit anderen Mitteln zu versuchen - und so gerät er auf die schiefe Bahn. Mit der Spielzeugpistole seines Sohnes bewaffnet, soll schon bald die erste Tankstelle für einen Überfall herhalten.

"Dick und Jane - zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen" - wie steht's um den Spaßfaktor? Natürlich gibt es immer mal wieder etwas zu lachen: ein paar coole Sprüche, ein bisschen Situationskomik, Jim Carreys Grimassen - jedoch vieles davon bereits aus dem Trailer bekannt. Bis der Film richtig in Schwung kommt, vergeht ein gutes Dreiviertelstündchen. Erst mit Beginn der Raubzüge wird so eine Art Gagfeuerwerk abgefeuert, das dann nach wiederum einer Viertelstunde leider schon wieder beendet ist. Am Ende will Regisseur Dean Parisot nämlich auf den Pfaden von "Ocean's Eleven" wandeln und scheitert kläglich.

Dass es der Film insgesamt nur auf ein eher mittleres Niveau schafft, hat zwei Ursachen: Zum einen ist die Story vorhersehbar, beziehungsweise von Vornherein bekannt, und zum anderen lässt sich zu den Charakteren nicht ansatzweise so etwas wie eine emotionale Bindung knüpfen. Dass man sich nun um ihr Wohlergehen sorgt, wird ja gar nicht verlangt, aber oftmals erscheinen sie einfach viel zu gekünstelt, so dass man nicht wirklich über sie lachen mag. Jim Carrey und Téa Leoni sind da kaum Vorwürfe zu machen; es liegt eher daran, dass hier wohl ein bisschen Richtung Satire geschielt wurde, jedoch etwas halbherzig. Es kann aber auch daran liegen, dass der Film gelegentlich einfach zu albern gerät oder in Situationen versucht, witzig zu sein, in denen es nicht angebracht oder möglich ist.

Um eines klarzustellen: So schwach, wie es hier vielleicht klingen mag, ist "Dick und Jane" sicherlich nicht. Wer sich ins Kino setzt, wird auch ganz gut unterhalten. Jedoch hätte man sich eigentlich etwas mehr davon erwarten dürfen: mehr Kreativität zum Beispiel. Und Jim Carrey scheint nur zu den Extremen fähig zu sein. Entweder nimmt er, wie in "Vergiss mein nicht!" seine Rolle ernst und spielt sie entsprechend, oder es läuft wie in diesem Fall darauf hinaus, albern zu sein - der Rest ergibt sich dann schon von allein. Immerhin ist ihm und allen Beteiligten der kommerzielle Erfolg sicher - soviel steht schon fest.



Note: 3+



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