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Die Super-Ex



Land: USA
Laufzeit: 96 Minuten
FSK: 6
Starttermin: 16. November 2006

Genre: Fantasy-Komödie

Regie: Ivan Reitman
Drehbuch: Don Payne
Darsteller: Uma Thurman, Luke Wilson, Anna Faris, Rainn Wilson, Eddie Izzard, Stelio Savante, Mike Iorio, Mark Consuelos, Wanda Sykes
Kamera: Don Burgess
Schnitt: Sheldon Kahn, Wendy Greene Bricmont
Musik: Teddy Castellucci








"Children of Men" war gestern, "Die Super-Ex" ist heute. Kaum bin ich in den Genuss des vielleicht besten Films des Kinojahres gekommen, muss ich auch schon eine der schwächsten Komödien über mich ergehen lassen, die mir seit längerer Zeit vor die Augen gekommen sind. Ivan Reitmans Fantasy-Spaß ist leider nur selten witzig und an Formelhaftigkeit kaum zu überbieten.

Dass es sich bei der Brünetten (Uma Thurman), die er während einer U-Bahn-Fahrt um ein Date bittet, um das legendäre G-Girl, eine Superheldin, handelt, kann Matt Saunders (Owens Bruder Luke Wilson) selbstverständlich nicht wissen. Es fällt auch schwer, Verdacht zu schöpfen, schließlich tarnt Jenny Johnson ihre zweite Identität recht ordentlich. So ist es Jenny selbst, die Matt ihr Geheimnis anvertraut, bevor es zum "Super-Sex" kommt (so waaahnsinnig witzig, dass man ihn gleich zwei Mal bringt). Alles Bestens, gäbe es nicht das kleine Problem, dass G-Girl nicht nur super-stark, sondern auch super-eifersüchtig ist, und zwar auf Matts Arbeitskollegin Hannah (Anna Faris). Der gute Matt will das alles nicht mehr länger mitmachen (auch weil er sich tatsächlich in Hannah verliebt hat) und beendet die Beziehung mit Jenny. Ein böser Fehler. Wenn es an G-Girl noch eine schlimmere Eigenschaft als die Eifersucht gibt, dann ist es die Rachlust. Und die übt sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln aus. Dass damit nicht die Waffen einer Frau, sondern die einer Superheldin gemeint sind - klar.

Was genau ist hier eigentlich schief gelaufen? Alles? Vielleicht ein bisschen zu hart, aber Fakt ist nun einmal, dass die seltenen guten Gags wohl eher als Zufallstreffer zu bezeichnen sind. Auch ein blindes Huhn... und so weiter. Der Grund für das Scheitern ist eine Mischung aus Fehl-Casting, eklatanter Einfallslosigkeit der Autoren sowie dem nicht im Übermaß vorhandenen Feingefühl des Regisseurs in Sachen Einsatz von Humor.

Luke Wilson ist eine Niete - anders kann man das nicht sagen. Grundlagen im modernen Grimassenschneiden - bitte melden Sie sich im zweiten Stock, Zimmer 16, bei Herrn Carrey. Die aus den scary movies bekannte Anna Faris scheint leider auf einen Gesichtsausdruck beschränkt. Das mag in einer auf Blödsinn reduzierten Comedy-Reihe reichen, in einem halbwegs ernstzunehmenden Film ist das aber etwas zu wenig. Einzig Uma Thurman vermag so halbwegs zu überzeugen, schließlich hat sie im Rache-Milieu ja schon die eine oder andere Erfahrung gesammelt. Doch denkt man dann an die wirklich gute Komödie "Couchgeflüster" zurück, wirkt sie als Super-Ex ebenso deplatziert wie alle anderen. Den Darstellern zu Gute zu halten ist vielleicht der Umstand, dass sie das Drehbuch nicht gerade im Überfluss mit umwerfend komischen Gags beglückt. Nein, stattdessen scheint hier alles irgendwie irgendwoher abgekupfert, ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben, ob es denn überhaupt in diesen Film hineinpasst. Das Ergebnis sind massenweise Stellen im Film, denen man ganz klar die Intention des zum-Lachen-Bringens ansieht, diesem aber weder nachkommen will, noch kann.

"Die Super-Ex" ist Holzhammer-Kino in seiner reinsten Form. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt einfach nicht, so dass man dem Film sämtliche Story-Entwicklungen einfach nicht abkauft, schon gar nicht, dass sich Matt und Jenny ineinander verlieben. Man achte nun noch darauf, möglichst viele Gags auf peinliche Grimassen des Hauptdarstellers auszulegen oder weit im Vorraus erahnen zu lassen, und unterlege das Ganze mit Musik der wirklich harmlosesten Sorte - und fertig ist Kino-Unterhaltung, die den Stempel "Standard" wirklich verdient hat.



Note: 4-



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