Dreamcatcher
|
Land: |
USA / Kanada |
Laufzeit: |
134 Minuten |
FSK: |
16 |
Starttermin: |
10. April 2003 |
|
Genre: Horror
Regie: |
Lawrence Kasdan |
Drehbuch: |
William Goldman, Lawrence Kasdan |
Darsteller: |
Damian Lewis, Thomas Jane, Jason Lee, Timothy Olyphant, Morgan Freeman,
Tom Sizemore, Donnie Wahlberg, Ingrid Kavelaars, Alex Campbell, Chera Bailey, Shauna Kain,
Campbell Lane, Ty Olsson, Grant Heslov, C. Ernst Harth, Lance Kinsey, Susan Charest,
Mike Holekamp, Eric Keenleyside, T.J. Riley, Michael O'Neill, Rosemary Dunsmore |
Kamera: |
John Seale |
Schnitt: |
Raúl Dávalos, Carol Littleton |
Musik: |
James Newton Howard |
Ein Tag ihrer Kindheit sollte das Leben der vier Freunde Jonesy (Damian Lewis), Henry (Thomas Jane), Beaver (Jason Lee) und Pete (Timothy Olyphant) für immer verändern. Damals retteten sie Duddits, einen geistig zurückgebliebenen Jungen, vor drei älteren, streitsüchtigen Jungs. Schon bald müssen sie erkennen, dass Duddits die Gabe der Telepathie besitzt, welche er auf die vier Freunde überträgt. Von nun an sind sie dadurch noch stärker aneinander gebunden, stehen allerdings auch vor daraus entstandenen Schwierigkeiten im Alltag.
Jährlich trifft man sich nun in einer einsamen, idyllischen Holzhütte im winterlichen Maine um der alten Zeiten zu gedenken. Diesmal läuft jedoch alles ganz anders, als erwartet. Jonesy und Beaver erhalten Besuch von einem Mann, der sich im Wald verlaufen und wohl eine Vergiftung zugezogen hat. Henry und Pete kehren unterdessen von einem kleinen Einkauf zurück, "stolpern" dabei jedoch über eine Frau, die sich mitten auf der Straße platziert hat. Sowohl der Mann, als auch die Frau, verhalten sich äußerst merkwürdig. Als ob dies nicht schon Anlass zur Sorge genug wäre, steht das gesamte Waldgebiet plötzlich unter Quarantäne einer geheim agierenden Militäreinheit. Welche Bedrohung sich jedoch tatsächlich in den Wäldern von Maine ausgebreitet hat, übertrifft die schlimmsten Vorstellungen der vier Männer - und schickt nicht nur sie in einen Kampf auf Leben und Tod. Es geht um das Wohl der gesamten Menschheit…
Eines sollte vorneweg erwähnt werden: Wer Filmen mit Logikfehlern aus dem Weg geht, sollte um "Dreamcatcher" den größtmöglichen Bogen schlagen. An der ersten Filmhälfte lässt sich nicht wirklich viel bemängeln. Die Charaktere werden ordentlich vorgestellt und erste Fragen aufgeworfen, die natürlich nicht sofort beantwortet werden und die Spannung halten sollen. Solange die sich allmählich ankündigende Bedrohung noch nicht sichtbar wird, gestalten sich auch die ersten richtigen Spannungsmomente äußert gelungen. Der Zuschauer spürt, dass etwas Großes passieren wird, er kann es aber nicht erfassen und das macht ihn zunächst ein bisschen wahnsinnig.
Seine zweite Filmhälfte setzt "Dreamcatcher" jedoch teilweise deutlich in den Sand. Die bereits erwähnten Logikfehler, Ungereimtheiten und Absurditäten nehmen bedrohliche Ausmaße an und sorgen für einige Ärgernisse. Besonders das Ende wirkt vollkommen aus der Luft gegriffen und ermuntert eher zum Lachen als Gruseln. Doch Tatsache ist: Der Film bleibt trotzdem unterhaltsam, was sich nur schwer erklären lässt. Das ganze Geschehen driftet Richtung Wahnsinn ab, was jedoch zu fesseln vermag. Dafür sorgt der Gegensatz dieser schneebedeckten, wunderschönen Gegend mit der gefährlichen, blutrünstigen Bedrohung, dafür sorgt zudem die gekonnte Inszenierung, die sich mit ihren Bildern, die sie abliefert, gekonnt an die neu entstandene, völlige wirre Handlung anpasst, aber dafür sorgen vor allem auch die ausgezeichneten Darsteller.
Die spielen sich nämlich in einen regelrechten Wahn, der auch nötig ist, um diese Charaktere überzeugend darzustellen. Besonders Damian Lewis liefert eine irre Performance ab. Die Zeit, in der man über die vielen Logikfehler nachdenken möchte, muss der Zeit weichen, in der man gebannt den Darbietungen der erstklassigen Schauspieler folgen muss. Natürlich verleiten manch absurde Situationen zum Kopfschütteln, Erzähltempo und Menge an überraschenden Ereignissen stimmen allerdings und lassen keine rechte Langeweile aufkommen.
"Dreamcatcher" ist ein Film, der interessant beginnt und völlig konfus endet. In erster Linie ist es den Schauspielern zu verdanken, dass man als Zuschauer bei der Stange bleibt. Der Film ist jedoch clever inszeniert und lässt seine Bedrohung zwar meist mit Ankündigung zuschlagen, sie allerdings erst kurz zuvor richtig sichtbar werden. Er übt immer eine gewisse Anziehungskraft aus und lässt einen ständig im Unklaren darüber, was als Nächstes passiert, auch wenn dann manchmal sehr absurde Ereignisse folgen. Zudem geben die verschneiten Wälder doch permanent ein schönes Bild ab und schaffen es fast, über die blutigen Ereignisse hinwegzutäuschen.
Note: 3
|