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Final Destination 3



Land: USA
Laufzeit: 93 Minuten
FSK: 18
Starttermin: 13. April 2006

Genre: Horror-Thriller

Regie: James Wong
Drehbuch: Glen Morgan, James Wong
Darsteller: Mary Elizabeth Winstead, Ryan Merriman, Kris Lemche, Alexz Johnson, Sam Easton, Jesse Moss, Gina Holden, Texas Battle, Chelan Simmons, Chrystal Lowe, Amanda Crew, Maggie Ma, Ecstasia Sanders, Jody Racicot, Patrick Gallagher
Kamera: Robert McLachlan
Schnitt: Chris G. Willingham
Musik: Shirley Walker








Vor sechs Jahren sorgte ein Film Namens "Final Destination" für Aufsehen, woraufhin ihm manche gleich die Revolution des Genres nachsagten. Tatsächlich basierte er auf einer äußerst interessanten Grundidee: dem Kampf von Teenies gegen den Tod höchstpersönlich; also nicht die üblichen Serienkiller wie Michael Myers. Leider lag in dieser Konstellation auch gleichzeitig das größte Problem: Wie soll man jemanden besiegen, der allmächtig erscheint, beispielsweise dazu in der Lage ist, die Gesetze der Physik zu brechen? Antwort: gar nicht. Das war im Grunde den ganzen Film über klar, was ein permanentes Spannungstief nach sich zog. Im zweiten, besseren Teil hat man sich diesem Problem angenommen und die Sache mit dem "neuen Leben" ins Spiel gebracht. Auch nicht sonderlich originell, aber immerhin gab es dadurch mehr als den aussichtlosen Kampf gegen den Tod. Nun sind wir also bei Teil 3 angelangt und finden natürlich wieder ein neues Ausgangsszenario vor.

Was machen Amerikas Teenager, wenn sie den Highschool-Abschluss in der Tasche haben? Feiern, ist doch klar. Die Örtlichkeit ist da ziemlich nebensächlich, in diesem Falle jedoch ein Freizeitpark. Mit Free-Fall-Tower, Riesenrad und - sonst wäre es kein echter Freizeitpark - mit Achterbahn. Auf genau diese begeben sich Wendy (Mary Elizabeth Winstead), ihr Freund Jason (Jesse Moss), ihre Freundin Carrie (Gina Holden), deren Freund Kevin (Ryan Merriman) und einige andere. Wer die "FD"-Reihe kennt, wird ahnen, dass eine dieser Personen - hier Wendy - eine furchtbare Vision vom Tod all ihrer Freunde und ihr selbst haben wird. Im festen Glauben an ein bevorstehendes Unglück verlässt sie mit einigen anderen die Achterbahn und muss fassungslos mit ansehen, dass sich das Unglück wenige Augenblicke später tatsächlich ereignet und unter anderem Jason und Carrie das Leben kostet. Nun werden Kenner der Reihe ebenfalls wissen, dass den Überlebenden das Schlimmste noch bevorsteht: Der Tod fordert sein Recht ein und schnappt sich einen nach dem anderen.

Davon, neues Leben zu schaffen, um dem Tod einen Strich durch die Rechnung zu machen, oder ähnlichem ist in diesem Teil leider nicht die Rede. Und so stellt sich erneut das aus dem ersten Teil bekannte Problem dar: Wie sollen sie es denn schaffen, zu überleben? Irgendwann kriegt sie der Tod doch alle. Ob dies nun tatsächlich so eintritt, nur angedeutet wird oder sich in letzter Sekunde vielleicht doch noch die, wenn auch eventuell weit hergeholte, Chance auf Rettung ergibt, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Auf den Punkt gebracht könnte man bereits sagen: "Final Destination 3" ist in allen Belangen mindestens einem seiner Vorgänger unterlegen. Versuchen wir uns mal an der Aufarbeitung jener Belange.

Bereits die Eröffnungssequenz/Vision zieht im Vergleich zu den beiden anderen Teilen den Kürzeren. In Teil 1 war diese besonders aus psychologischer Sicht hochinteressant und auf eine gewisse Art bedrohlich dargestellt. In Teil 2 hingegen wurde sie zwar maßlos auf Action getrimmt, nichtsdestotrotz ungemein packend und spektakulär inszeniert. Im neuesten Teil bieten sich schon aufgrund der begrenzten Fläche, also die Achterbahnstrecke, nicht die "epischen" Ausmaße, wie sie halt eine Autobahn ermöglicht. So fliegen die einzelnen Personen also nach und nach alle weg, aber so wirklich unterhaltsam ist das nicht. Auch das tatsächlich dann stattfindende Unglück ist an Spektakel kaum zu unterbieten. Wir erinnern uns an das im Hintergrund explodierende Flugzeug und die dadurch ausgelöste, enorme Druckwelle aus Teil 1. Oder an den zweiten Teil, in dem sich der Tod sogleich seine ersten drei ihm entgangenen Opfer holte und dies auch mit Person Nummer 4 getan hätte, wenn der nette Mann diese nicht weggerissen hätte. Tja, in Teil 3 hören wir ein paar Schreie und einen schlecht animierten, von der Bahn fliegenden Waggon - das war's dann leider auch schon. Überhaupt ist hier vom gelungenen Aufbau des gesamten Szenarios, wie er besonders im zweiten Teil stattgefunden hat, nicht viel zu sehen. Der verpatzte Start ist vor allem insofern schade, als dass die Vorgänger-Teile dadurch bereits enormes Tempo gewinnen konnten.

Auch in der Art der "Tode" zeigt sich "Final Destination 3" wenig kreativ. War es zuvor stets der Tod selbst, der sich auf geschickte Weise eine Möglichkeit suchen musste, an das Leben seiner Wunschkandidaten zu kommen, nehmen diese ihm nun diese Arbeit im Grunde ganz ab. Überwiegend ereignen sich eigentlich ganz normale Unfälle, ohne jegliches Einwirken des Todes. Der schaut zu und freut sich. Dementsprechend fallen natürlich diese Sequenzen - in den anderen Teilen mal Schwäche, mal Stärke - hier vornehmlich in erstere Kategorie. Der Spaß des Rätselratens, wie genau es geschehen wird, wird somit eingedämmt, denn in den meisten Fällen weiß man es bereits weit im Voraus. Erinnern wir uns hingegen an das erste Opfer aus dem zweiten Teil: Erst das Spielzeug im Hausflur, dann steckte der Arm fest, anschließend die Explosion, doch war es die Feuerleiter, die ihm den Rest gab. Wenn im dritten Teil hingegen zwei Damen das Solarium aufsuchen, dürfte klar sein, wie die Sache für die Beiden endet - auch wenn man den Trailer nicht kennen würde.

Doch damit leider noch nicht genug. Auch das Thema Logik kommt in diesem Teil in negativer Hinsicht zum Tragen. Musste man sich bisher lediglich die Frage stellen, warum es der Tod immer auf die komplizierte Tour versucht, wenn er sowieso tun und lassen kann, was er will, tauchen nun weitere, weitaus bedeutendere Fragen auf. Der gravierendste Fehler hat sich ausgerechnet in die Ausgangssituation eingeschlichen, da nämlich jenes in der Vision das Unglück verursachende Gerät, die Kamera, anschließend, wenn es wirklich passiert, gar nicht mehr an Bord ist. Warum entgleist die Achterbahn also trotzdem? Zwei weitere Beispiele würden zu viel vom Film verraten, doch seien für jene, die den Film vielleicht bereits gesehen haben, folgende zwei Stichpunkte gesagt: 1. Was nützt eine Vision, wenn sie zu spät kommt? 2. Wie kann der Tod für den Tod der letzten Person in der Kette etwas einplanen, was seinen eigenen Planungen zufolge zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht mehr "verfügbar" sein dürfte?

Um zwei weitere negative Aspekte komme ich leider ebenfalls nicht umher. Das gesamte Story-Gerüst wirkt sehr einfallslos. Wendy und Kevin eilen von Person zu Person, je nachdem, wer "an der Reihe" ist, um vor dem drohenden Tod zu warnen, dann jedoch wieder einmal nur machtlos zusehen zu können. So geht das den ganzen Film über, wodurch dieser praktisch auf seine Todessequenzen beschränkt wird. Ebenfalls gemeckert werden muss an der finalen Pointe. Diese ist bei Weitem nicht so clever wie im ersten oder so augenzwinkernd-brutal wie im zweiten Teil, sondern scheint einfach nur vorhanden zu sein, um eben diese Tradition fortzusetzen. "Final Destination 3" ist übrigens der erste Teil der Reihe, der mit einer FSK-18 ausgestattet wurde. Er ist zwar weder gemeiner, noch sind die Todesarten viel grausamer, doch erweist sich Regisseur James Wong als recht zeigefreudiger Mann, der die Kamera etwas direkter draufhalten lässt. Vielleicht auch alles nur eine Zweckmaßnahme. Wenn sich Qualität schon nicht erreichen lässt, muss man den Zuschauer mit genügend Gewalt anlocken. Oder nackter Haut, denn auch diese bekommt man hier zu sehen. Drei Mal dürft ihr raten, an welchem bereits erwähnten Ort sich diese Gelegenheit bietet…

Bei einer im Durchschnitt liegenden Note sollte man nun vielleicht auch einige positive Aspekte erwarten dürfen. Doch die fallen einem auch nach reichlichem Nachdenken nicht wirklich ein. "Final Destination 3" ist so ein Film zwischen Gut und Böse, nur fanden all die bösen Punkte bisher Erwähnung, da diese die Vergleiche zwischen den Teilen ermöglichen. Nun gut, attestieren wir dem Film also mal solide darstellerische Leistungen sowie einen gewissen Spaß am Raten der nächsten Todesart, auch wenn dies meist in einer Enttäuschung endet. Was soll man machen. Um ihn als schlechten Film bezeichnen zu können, ist er einfach viel zu wenig dämlich und tut auch ganz einfach nicht weh - dem Zuschauer jedenfalls. Deshalb: absolutes Mittelmaß.



Note: 3-



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