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Im Dutzend billiger 2



Land: USA
Laufzeit: 94 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 23. Februar 2006

Genre: Familien-Komödie

Regie: Adam Shankman
Drehbuch: Sam Harper
Darsteller: Steve Martin, Bonnie Hunt, Piper Perabo, Eugene Levy, Hilary Duff, Carmen Electra, Jaime King, Taylor Lautner, Jonathan Bennefiel, Tom Welling, Alyson Stoner, Jonathan Bennett, Jacob Smith, Liliana Mumy, Morgan York
Kamera: Peter James
Schnitt: Matthew Cassel, Christopher Greenbury
Musik: John Debney








Wie bezeichnet man eine Fortsetzung zu einem zwar netten, aber vollkommen überflüssigen Film? Vielleicht als unerwünscht? "Im Dutzend billiger 2", der ebenso wie sein Vorgänger niemandem ernsthaft weh tut, wirft wieder einmal Fragen bezüglich der Motivation von Filmemachern auf. Bei diesem Film scheint es nicht darum zu gehen, ein hochwertiges Produkt abzuliefern und darauf zu hoffen, dass das Einspiel stimmt, sondern eine Fortsetzung zu drehen, die ordentlich Geld in die Kassen spült und - wenn möglich - qualitativ noch irgendwie zum Mittelmaß reicht. Potential für höhere Weiten ist hier ganz einfach nicht vorhanden und das ist - trotz des befriedigenden Gesamtergebnisses - das Erschreckende.

Um die Geschichte zu verstehen, muss man den ersten Teil nicht gesehen haben - logisch, dies würde ja Besucher abstoßen. Für die Großfamilie Baker (darunter Steve Martin und Bonnie Hunt als Eltern Tom und Kate sowie u.a. Tom Welling, Hilary Duff und Piper Perabo als Kinder Charlie, Lorraine und Nora) steht der wohl letzte gemeinsame Familienurlaub an, bevor sich die ersten Wege trennen. Dieser findet unter dem Motto "Natur pur" statt und verschlägt sie in ein älteres Haus, an einem idyllischen See gelegen. Wie der deutsche Beititel "Zwei Väter drehen durch!" vielleicht erahnen lässt, taucht bald eine weitere Figur auf: der stinkreiche Jimmy Murtaugh (Eugene Levy); alter Rivale von Tom, ebenfalls Vater einer Großfamilie und Mann der "etwas" jüngeren Sarina (Carmen Electra) zugleich. Zwischen den beiden entbrennt schon bald ein kleiner Krieg, hervorgerufen durch den unterschiedlichen Lebensstandard, verschiedene Meinungen bezüglich der Erziehung von Kindern und der Eifersucht Toms, dass seine Kinder oftmals die Gegenwart und den Luxus der anderen Familie vorziehen. Es kommt wie es kommen muss, so dass alles wieder einmal auf einen großen Fight hinausläuft, der in Form eines Wettbewerbes ausgetragen wird, welchen bislang immer die Murtaughs für sich entscheiden konnten.

Oh ja, es wäre ein Leichtes, diesen Film in Grund und Boden zu stampfen. So ist beispielsweise die Charakterzeichnung ein schlechter Witz. Mit Ausnahme vielleicht von Sarina, von der man nach den ersten Minuten eine andere "Entwicklung" hätte erwarten können, verhalten sich alle anderen Charaktere in jeder Minute auch tatsächlich genau so, wie man es erwarten darf. Die Kinder sind allesamt furchtbar sympathisch, die beiden Frauen entsetzlich vernünftig und die beiden Männer unglaublich dickköpfig - auch den Wünschen ihrer Kinder gegenüber. Doch wie im wahren Leben schweißt eine knifflige Situation beide Familien zusammen, die Daddys werden beste Freunde und erlauben ihren Kindern nun auch, ihren eigenen Weg zu gehen. Wunderbar. Verpackt wird das alles in Szenen, bei denen man sich schon mal an den Kopf fassen darf, da die Übertreibungen keine Grenzen kennen. Wenn Sätze dann mit "Denn du hast uns gezeigt… bla bla bla" beginnen, wähnt man sich in Kinder-Serien auf SuperRTL, was deutlich macht, dass die Zielgruppe entweder bei U10 liegt oder Sam Harper beim Drehbuchschreiben gegen Ende unter dem Einfluss merkwürdiger Mittel stand.

Doch anstatt jetzt noch darauf einzugehen, wie einige Szenen arg ins Alberne und Vorhersehbare abdriften, merke ich doch lieber mal noch an, dass es bei "Im Dutzend billiger 2" trotz harter Kritik auch jede Menge zu lachen und zu schmunzeln gibt. So ist das, was die Kleinen veranstalten, doch eigentlich immer recht süß, und Steve Martin und Bonnie Hunt bilden wie schon im ersten Teil ein tolles Paar, dem man die Führung einer Großfamilie abkauft. Der Rest hingegen bleibt erneut schwer zu beurteilen, da diese Rollen hier ganz einfach keinem Schauspieler der Welt wirklich etwas abverlangen - außer natürlich die Standardgesichtsausdrücke wie "fröhlich" und "eingeschnappt". Hilary Duff und Eugene Levy wurden übrigens für den Razzie Award nominiert, dem Gegenstück der Oscars. Wirklich ernst nehmen darf man diese Verleihung jedoch nicht, zumal es sicherlich schon bedeutend Schlimmeres auf der Leinwand zu sehen gab.

Das Wort "harmlos" beschreibt "Im Dutzend billiger 2" vielleicht am Besten. Übertreibt es Regisseur Adam Shankman (zuletzt für "Der Babynator" verantwortlich) mal nicht mit den Albernheiten, dann darf auch herzlich gelacht werden. Glücklicherweise ist dies regelmäßig und recht oft der Fall. Hinzu gesellt sich eine gewisse Wärme im Herzen, besonders verbreitet durch Bonnie Hunt, die jedoch speziell gegen Ende auf die unnötige Spitze getrieben werden soll, wodurch aus Wärme irgend etwas anderes wird - aber sicherlich nichts Gutes. Hier offenbart sich ein Paradebeispiel für schlechtes "alle Handlungsstränge am Ende zu einem tollen Happy End Zusammenführen". Fazit: Kann man sehen, muss man aber nicht. Sollte man vor allem nicht, denn es tummeln sich momentan genügend andere sehenswerte Filme in den Kinos und mehr als nette Unterhaltung ist hier ganz einfach für niemanden drin.



Note: 3



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