Scary Movie 4
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Land: |
USA |
Laufzeit: |
83 Minuten |
FSK: |
12 |
Starttermin: |
20. April 2006 |
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Genre: Horror-Parodie
Regie: |
David Zucker |
Drehbuch: |
Craig Mazin, Jim Abrahams |
Darsteller: |
Craig Bierko, Anna Faris, Regina Hall, Simon Rex, Leslie Nielsen, Carmen Electra,
Bill Pullman, Charlie Sheen, Anthony Anderson |
Kamera: |
Thomas E. Ackerman |
Schnitt: |
Craig Herring, Tom Lewis |
Musik: |
James L. Venable |
Nach nur zwei Jahren werden Freunde der Parodie mit "Scary Movie 4" wieder mit Nachschub versorgt. Einst auf Horrorfilme spezialisiert und noch mit einer FSK-16 versehen (die Teile 1 und 2), wandert diese Reihe nun mit einer FSK-12 (Teile 3 und 4) zwischen mehreren Genres; seit David Zucker auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.
Für Tom Ryan (Craig Bierko) ist das Leben im Moment nicht leicht. Auf Arbeit hat er Mist gebaut, da können ihn nur noch seine beiden Kinder aufmuntern, die zu Besuch sind. Wobei… Die neue Nachbarin lässt ihn natürlich auch nicht ganz kalt: Cindy Campbell (Anna Faris). Diese sucht einen Job und wird damit beauftragt, für eine ältere Dame Haushälterin zu spielen. Doch etwas Merkwürdiges befindet sich in diesem Haus - eine seltsame Macht. Jedoch nichts im Vergleich zu jenen Problemen, die schon bald die ganze Erdbevölkerung beschäftigen: der Angriff von Außerirdischen. Wird es Tom und Cindy gelingen, die Invasion zu stoppen? Hat ihre Liebe eine Chance? Und welche Bälle genau hatte Cindy bereits im Gesicht?
Sollte es tatsächlich noch jemanden geben, der noch nicht darüber informiert ist, welche Filme dieses Mal ihr Fett weg kriegen - hier eine Aufzählung: "Krieg der Welten", "Der Fluch", "The Village", "Saw 1 & 2", "Brokeback Mountain", "Million Dollar Baby" sowie wahrscheinlich "Hustle & Flow" und eventuell auch die TV-Serie "Lost" - kein Anspruch auf Vollständigkeit. Was fällt auf? Die Anzahl an waschechten Horrorfilmen ist extrem gering. Bis auf "Der Fluch" und "Saw 1 & 2" sind Vertreter dieses Genres im Grunde nicht vorhanden. "Krieg der Welten" fällt in die Rubrik "Science Fiction" und "The Village" ist alles andere als ein Horror-Film, auch wenn Trailer und vereinzelte Kritiker einen anderen Eindruck erweckten - im Kern muss man es fast als Gesellschafts-Drama ansehen. Nun ja, und auf die anderen Genannten muss gar nicht erst eingegangen werden. Zusätzlich zum Abrücken vom Horror-Genre werden erstmals vermehrt reale Ereignisse aufs Korn genommen: die Freiwurfschwäche des Basketball-Stars Shaquille O'Neal, die legendäre Reaktion des US-Präsidenten auf die Anschläge vom 11. September 2001, die spätestens seit Michael Moores "Fahrenheit 9/11" jedem bekannt sind, sowie Tom Cruises peinlicher Talk-Show-Auftritt.
Auf vier Werke wird in "Scary Movie 4" das Hauptaugenmerk gelegt, wobei von denen noch einmal zwei klar in den Vordergrund rücken. Die Rahmenhandlung orientiert sich an "Krieg der Welten", womit klar wird, dass man diesen gesehen haben sollte, um alle Gags zu erhaschen, oder zumindest über seinen Inhalt informiert sein sollte - eventuell also mal den Trailer schauen oder ein, zwei Kritiken lesen. Auch "Der Fluch" steht vor allem in der ersten Hälfte im Mittelpunkt, so dass auch Kenntnisse diesen Film betreffend nicht von Nachteil sein können. "The Village" und die "Saw"-Teile dienen besonders in der zweiten Filmhälfte dazu, die Handlung zu einem Ende zu führen. Den anderen Opfern der Parodie, wie "Brokeback Mountain", kommen hingegen nur wenige Minuten zuteil; von Bedeutung für die Handlung, wenn man von so etwas überhaupt sprechen kann, sind sie also nicht.
Es existieren gewisse Merkmale, durch die sich alle bisherigen Teile der "Scary Movie"-Reihe ausgezeichnet haben und die auch auf den neuesten Teil zutreffen: dämlich, primitiv, pubertär, fäkalhumoristisch veranlagt. Ja, das sind sie alle. Das Niveau, besonders in den ersten beiden Teilen, ist ganz unten angesetzt. Das ist mal saukomisch (im "Village" glaubt sich die Blinde in ihrem Haus und verrichtet ihr Geschäft - die Gesichter aller Anwesenden sind zum Zerschießen), mal weniger witzig (Cindy wischt die Oma mit deren Urin ab). Doch man kann sagen, was man will: Streckenweise ist jeder der Teile einfach zum Totlachen. In Teil 3 gab es dazu bisher am Wenigsten Gelegenheit, in Teil 4 nun wieder etwas mehr. Man muss einfach sein Hirn ausschalten können, dann sollte man Spaß an diesem Film finden können. Einfach herrlich, wie hier die "Saw"-Puppe der Lächerlichkeit preis gegeben wird oder übelste Klischees auf die Spitze getrieben werden (Tom schaut Cindy total verliebt an, während diese erklärt, was an ihrer Omi noch alles getan werden muss - was sie sagt, ist dabei unwichtig, allein die Bewegungen, die sie vollführt, und Geräte, die sie urplötzlich in Händen hält, sind urkomisch).
Wie bereits hier und da erwähnt, ähnelt der aktuelle Teil besonders dem Dritten, verfügt jedoch über die höhere Gagdichte. Wer mit der "Scary Movie"-Reihe bisher nichts anzufangen wusste, wird auch durch den vierten Teil nicht zum Fan. Gewöhnlich ist der Wunsch nach Fortsetzungen bei Filmliebhabern eher eingeschränkt, doch in diesem Fall wäre auch ein fünfter Teil sehr willkommen. Filme wie "The Hills Have Eyes", "The Dark", "Hostel", "The Descent", "Saw 3", "Der Fluch 2" oder "Das Omen" (die letzten drei laufen erst an) warten nur darauf, parodiert zu werden, auch wenn nicht jeder von ihnen ein Flop ist. Im vierten Teil sollten im Übrigen eigentlich "House of Wax", "Red Eye" und Wes Cravens Werwolf-Horror "Verflucht" untergebracht werden, wurden dann jedoch gestrichen. Vielleicht ist ja auch für sie in zwei oder drei Jahren Platz. Ob Teil 5 kommen wird? Alles andere als unwahrscheinlich, denn auch der vierte Teil füllt mal wieder die Kassen.
Note: 2-
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