Severance
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Land: |
Großbritannien |
Laufzeit: |
96 Minuten |
FSK: |
18 |
Starttermin: |
30. November 2006 |
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Genre: Horror-Komödie
Regie: |
Christopher Smith |
Drehbuch: |
James Moran |
Darsteller: |
Danny Dyer, Laura Harris, Tim McInnerny, Toby Stephens, Claudie Blakley, Andy Nyman,
Babou Ceesay, David Gilliam |
Kamera: |
Ed Wild |
Schnitt: |
- |
Musik: |
Christian Henson |
Es steckt eine gewisse Ironie darin, dass das Horror-Genre scheinbar immer dann am Besten ist, wenn es sich selbst auf den Arm nimmt - siehe "Shaun of the Dead", siehe "Slither" und siehe nun "Severance". Was Letzteren jedoch von den beiden anderen unterscheidet, ist nicht nur die Tatsache, dass er "keine Jugendfreigabe" erhalten hat, sondern auch die größere Wertlegung auf den ersten Teil des Wortes "Horror-Komödie".
In den Wäldern Ungarns veranstaltet eine britische Waffenfirma für sieben ihrer Mitarbeiter ein Team-Findungs-Wochenende. Die höchst unterschiedlichen Charaktere werden vom Busfahrer zu Fuß weiter geschickt, als dieser sich weigert, von der durch auf der Straße herumliegenden Bäumen versperrten ursprünglichen Route abzuweichen. Nach einem kleinen Marsch kommt die Gruppe an einem Haus an und macht es sich dort gemütlich. Doch als ein Paintball-Wettkampf mit einem blutigen Unfall endet und auch der Busfahrer eine mehr oder weniger wiederkehrende Rolle spielt, nimmt das Grauen seinen Lauf. Denn irgendjemand ist dort draußen - in den Wäldern - und hat es auf sie alle abgesehen.
Wer "Shaun of the Dead" gesehen hat, weiß in etwa, worauf er sich bei diesem Film einlässt. "Severance" ist jedoch noch eine Spur brutaler und nicht immer ganz leichte Kost - "ab 18" vollkommen zu Recht. Die Späße definieren sich über Wortwitze, Charaktereigenheiten, Situationskomik, Albernheiten, Makaberes - für jeden ist etwas dabei. Auch richtig originelle Einfälle sind anzutreffen, wenn die Runde beispielsweise am Tisch sitzt und ihre Gedanken zu diesem Haus in Form kleiner Filmchen wiedergegeben werden. Am Meisten zu lachen hat man in der ersten Filmhälfte, speziell während des ersten Aufenthalts im Haus. Als den Mitarbeitern der Waffenfirma dann jedoch bewusst wird, dass hier mindestens ein Killer umgeht, schlägt die Stimmung recht deutlich von Spaß in Ernst um. Der Horror wird nun - anders als in der ersten Dreiviertelstunde des Films - zum dominierenden Thema. So ernst wie in thematisch ähnlich angelegten Slasher-Werken wie "Wrong Turn" geht es aber trotzdem nicht zu; immer wieder sorgen vereinzelte Gags für Erheiterung - auch wenn man hier und da schon mal mehrere Minuten auf den nächsten Spaß warten muss. So passiert es dann auch, dass die zweite Filmhälfte mit ihrer recht geringen Gagdichte und ihrem durchaus ansprechenden Horror - aber eben nicht sonderlich originell - der ersten qualitativ ein wenig nachsteht.
Die Charaktere sind angenehm unterschiedlich, so dass die Interaktionen dieser schon für viele Lacher gut sind: der ungeliebte Abteilungsleiter; der Schleimer; der Kiffer; das weibliche Love Interest... und so weiter. Keiner der Darsteller lässt sich für seine Leistung besonders herausheben - ob im positiven oder negativen Sinne. Den interessantesten und witzigsten Charakter hat aber ganz klar Danny Dyer (mit solch einem Nachnamen in solch einem Film...) mit seinem bekifften Steve abgegriffen, der dann auch besonders für den Humor der eher abgedrehten Sorte zuständig ist.
"Severance" setzt keine neuen Maßstäbe, wird aber in Anbetracht des Mangels an (beabsichtigt) witzigen Horrorfilmen gerne mitgenommen. Weniger zimperlich im Vergleich zu anderen Genre-Kollegen geht es hier nicht zu, weshalb man vielleicht andere Filme vorziehen sollte, wenn man nur darauf aus ist, sich zu amüsieren. Im direkten Vergleich mit seinem britischen Kollegen "Shaun of the Dead" zieht "Severance" knapp den Kürzeren, weil sich Regisseur Christopher Smith ("Creep") in der zweiten Hälfte zu sehr auf den Faktor "Horror" verlässt und "SotD" in diesem Punkt nun mal einen Tick besser gewesen ist. Nichtsdestotrotz: Wer Horror mag und noch lieber darüber lacht, darf "Severance" als Pflichttermin ansehen.
Note: 2
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