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Shrek - Der tollkühne Held



Land: USA
Laufzeit: 90 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 5. Juli 2001

Genre: Animations-Komödie

Regie: Andrew Adamson, Vicky Jenson
Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio, Joe Stillman, Roger S. H. Schulman
Sprecher: Sascha Hehn, Randolf Kronberg, Esther Schweins, Rufus Beck, Detlef Bierstedt, Michael Nowka, Santiago Ziesmer, Michael Pan, Hasso Zom, Jürgen Mai
Kamera: -
Schnitt: Sim Evan-Jones
Musik: Harry Gregson-Williams, John Powell








Am 1. Juli ist es soweit: "Shrek 2" läuft in den deutschen Kinos an und wird sicherlich wieder Millionen von Kinogängern anlocken. Dies nahm ich mir zum Anlass, den ersten Teil noch einmal anzuschauen und eine Kritik zu verfassen, die vielleicht als Entscheidungshilfe für einen Kinogang in den Nachfolger helfen kann. Der erste Teil beschäftigt sich natürlich mit der Einführung vieler Charaktere, die auch im zweiten Teil anzutreffen sind, und damit, die Geschichte der titelgebenden Anti-Märchenfigur Shrek, die sich gemeinsam mit dem anhänglichen Esel auf den Weg begab, Prinzessin Fiona zu befreien, zu erzählen.

Shrek ist ein riesiger, kräftiger, grüner Oger, der es sich in einem Sumpfgebiet bequem gemacht hat. Dort lebt er freiwillig abgeschottet von der restlichen Welt, die laut eigener Aussage nicht mit ihm klarkommt. Ab und zu beschäftigen ihn Gruppen von aufgebrachten Bürgern, welche sich die ausgesetzte Belohnung für die Ergreifung des Riesen sichern wollen. Ein bisschen Geschrei und Getöse lässt sie jedoch meist schreiend davonlaufen. Eines Tages trifft er auf den Esel, der sich auf der Flucht befindet und von nun an wie eine Klette an ihm hängt. Shrek fühlt sich zunächst von ihm genervt und versucht ihn auszusperren, schließt ihn jedoch im weiteren Handlungsverlauf immer mehr ins Herz.

Der kleinwüchsige Lord Farquaard, der auf einer gewaltigen Burg residiert, lässt unterdessen ein Turnier austragen, dessen Gewinner die Ehre haben soll, Prinzessin Fiona aus einem durch einen Drachen bewachten Turm zu befreien, zurückzuführen und dem Lord zu überbringen, so dass dieser durch eine Hochzeit zum König aufsteigen kann. Zufällig ist Shrek im Turnierverlauf gerade anwesend, da er sich über die Besetzung seines Sumpfgebietes durch Fabelwesen beschweren möchte, und gewinnt das Turnier nach einer kleinen Wrestling-Einlage mehr oder weniger, bei der er sämtliche Ritter ausschaltet. Mit dem Lord trifft er eine Vereinbarung: Er befreit die Prinzessin und überbringt sie dem Lord und erhält dafür sein Sumpfgebiet und somit seine Ruhe zurück. Gemeinsam mit dem Esel macht er sich also auf den Weg, schafft es die Prinzessin zu befreien und - so musste es ja kommen - verliebt sich in sie. Dabei ahnt er nicht, dass Prinzessin Fiona ein dunkles Geheimnis umgibt.

In "Shrek" wird so ziemlich alles auf den Arm genommen, hauptsächlich jedoch die bunte, liebevolle Märchenwelt Disneys. Shrek wischt sich seinen Hintern mit einer ausgerissenen Seite aus einem Märchenbuch ab; Kekse werden gefoltert; die sieben Zwerge erscheinen plötzlich mit der "toten" Prinzessin in Shreks Haus und wollen sie dort unterbringen; singende Vögel werden zu einem Gesangsduell "herausgefordert" und platzen, als sie die Tonhöhe nicht mehr halten können. Dies sind nur ein paar Beispiele der Andeutungen auf bekannte oder typische Märchenfiguren. Im Film trifft man im Sekundentakt auf sie und alle hier aufzuzählen, würde zum einen sämtliche Rahmen sprengen und ist zum anderen nicht möglich, da man bei jedem erneuten Anschauen garantiert wieder auf einige Neue trifft, die man zuvor gar nicht bemerkt hat. Doch nicht nur diese parodistischen Elemente, sondern auch die Figuren an sich, liefern reihenweise Gags, wobei insbesondere Shrek wiederum vielleicht die größte Parodie auf bekannte Märchenhelden darstellt.

Besonders die Animation der Figuren ist absolut gelungen. Da "Shrek 2" in diesem Punkt wohl noch deutlich eine Schippe drauflegt, ist der Begriff "perfekt" vielleicht etwas unangebracht, wobei man vor drei Jahren darauf hätte zurückgreifen können. Jeder einzelne Gesichtsausdruck, beziehungsweise jede der zahlreichen Gesten ist so liebevoll umgesetzt, dass man nicht richtig weiß, ob man sich vor Lachen weghauen oder vor Entzückung ein "Oooh" hinausposaunen soll. Shrek bewegt sich wohl eher in der ersten Kategorie und der Esel in der Zweiten. Hervorragend gelungen ist auch die Animation des weiblichen Drachens. Der tolle optische Eindruck wird zusätzlich durch (besonders in den etwas Action-geladenen Szenen) coole und spektakuläre Kamerafahrten verstärkt, die so manch steife Kamera in realen Filmen alt aussehen lassen. Zur gelungenen Optik gesellt sich eine grandiose Musikuntermalung. Ob in eher traurigen, fröhlichen oder verrückten Momenten - man hat immer das Passende gefunden. Auch gelegentliche erschreckte Ausrufe, zum Beispiel von Shrek, die man durchaus mit hier einordnen kann, fügen sich tadellos in das brillante akustische Gesamtbild ein.

Wer sich "Shrek 2" anschauen möchte, wird wohl nicht zwingend auf die inhaltlichen Kenntnisse aus dem ersten Teil angewiesen sein und der Handlung auch ohne diese folgen können. Anschauen sollte ihn man sich trotzdem, denn es handelt sich hierbei um einen wirklich starken Film, der vielleicht nicht die größten Brüller aller Zeiten parat hat, aber zumindest über die gesamte Dauer durch parodistische und nahezu perfekt animierte Elemente unterhält und zudem durch eine hervorragende Optik und Akustik unterstützt wird. Im Hinblick auf die Fortsetzung darf man wohl aufgrund erster Berichte auf Großes hoffen. Die verbesserte Tricktechnik war bereits dem Trailer anzusehen. Zudem erhält der Film durch den gestiefelten Kater wohl eine weitere grandiose Figur, die dem Esel wahrscheinlich den Rang ablaufen könnte. An diversen Andeutungen auf Disneys Märchenwelt wird es dem Film wohl ebenfalls kaum mangeln, da kann man voll und ganz auf die wiederkehrende Kreativität aus dem ersten Teil vertrauen. Die Kritik zu "Shrek 2" folgt aller Voraussicht nach etwa eine Woche nach Kinostart.



Note: 2+



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