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(T)Raumschiff Surprise - Periode 1



Land: Deutschland
Laufzeit: 87 Minuten
FSK: 6
Starttermin: 22. Juli 2004

Genre: Science-Fiction-Parodie

Regie: Michael "Bully" Herbig
Drehbuch: Michael "Bully" Herbig, Alfons Biedermann, Rick Kavanian
Darsteller: Michael "Bully" Herbig, Christian Tramitz, Rick Kavanian, Til Schweiger, Anja Kling, Sky Du Mont, Christoph Maria Herbst, Hans-Michael Rehberg, Anton Figl, Reiner Schöne, Hans-Peter Hallwachs
Kamera: Stephan Schuh
Schnitt: Alexander Dittner
Musik: Ralf Wengenmayr








11,7 Millionen Zuschauer zog es vor drei Jahren in "Der Schuh des Manitu". Sie sorgten somit für einen gleichermaßen unerwarteten wie auch sensationellen Erfolg der gnadenlos komischen Western-Parodie. In seiner "Bullyparade" ließ Michael Herbig seine Zuschauer daraufhin entscheiden, welchem Projekt er sich nun widmen sollte. "Sissi - Wechseljahre einer Kaiserin", "Der Schuh des Manitu 2" und "Ein Film, wo keiner mit rechnet" zogen den Kürzeren, das (T)Raumschiff machte das Rennen. Nachdem wir in den letzten Wochen vor dem Kinostart von einer Single der drei Chaoten plus Stefan Raab und den Werbeclips einer großen Fast-Food-Kette mehr oder weniger genervt wurden, ist es nun also endlich soweit. Qualitativ kann sich Bullys "Fortsetzung" durchaus mit seinem Vorgänger messen und auch kommerziell ist sie auf dem besten Weg zumindest in Reichweite des drei Jahre alten Zuschauermagneten zu gelangen. "Periode 1" wird es wohl nicht ganz auf eine Stufe mit "Der Schuh des Manitu" schaffen, geschweige denn ihn zu überholen, allerdings nähert er sich mit riesigen Schritten der 10-Millionen-Marke.

Die Handlung verlegt "Bully" zunächst ins weit entfernte Jahr 2304, also 250 Jahre nachdem die Menschen den Mars besiedelt haben. Doch zwischen den Sternen tobt ein Krieg, denn der finstere Herrscher Rogul (Hans-Michael Rehberg) und sein Sohn Jens Maul (Rick Kavanian) setzen alles daran, die Erde zu erobern, ihre Invasion steht kurz bevor. Zur gleichen Zeit treibt das (T)Raumschiff Surprise unter Kapitän Kork (Christian Tramitz) und seiner Besatzung, Mr. Spuck (Michael Herbig) und Schrotty (Rick Kavanian) völlig planlos durchs Weltall. Doch gerade diese Crew soll es richten und die Welt retten, was ihre Pläne, die Vorbereitung auf die Wahl zur Miss Waikiki, gründlich durchkreuzt. Letzten Endes willigen sie jedoch ein. Mit "an Bord" der überaus futuristischen Zeitmaschine sind Königin Metapher und Taxi-Rambo Rock (Til Schweiger). Doch schon in Sachen Ankunftszeit tauchen die ersten schwerwiegenden Probleme einer abenteuerlichen Reise auf. Wird es den vier (Schrotty blieb notgedrungen daheim) Zeitreisenden gelingen, die Erde vor ihrem Untergang zu bewahren?

Neuer Film, neues Szenario, altes Konzept. "Bully" liefert eine irre Parodie, in der sich Gags nahezu im Sekundentakt aneinander reihen. Einige, nein, viele dieser geplanten Lacher bleiben auf halbem Wege im Halse stecken, doch die geglückten Gags bilden im Verhältnis dazu die überwältigende Mehrheit. So ist "Periode 1" albern, total abgedreht und natürlich erdrückend tuntig, aber keinesfalls für Intellektuelle gedacht. Wer mit "Bully", seinem Team und dem Schwulengehabe sowieso nichts anfangen kann, sollte gleich zu Hause bleiben, den Kinogang dürfte man in diesem Fall bitter bereuen. Alle anderen und besonders jene, denen schon "Der Schuh des Manitu" die Tränen in die Augen trieb, dürfen sich auf einen würdigen Nachfolger freuen, der wohl in Sachen Originalität etwas zurückstecken muss, aber im Großen und Ganzen seinem Vorgänger das Wasser reichen kann.

In erster Linie stellt "Periode 1" natürlich eine gewaltige Parodie auf die Science-Fiction-Klassiker "Star Wars" und "Star Trek" dar. Für Nichtkenner dieser beiden Reihen dürften einige Andeutungen schwer verständlich sein, beziehungsweise wohl eher unbemerkt vorüber ziehen. Genug zu lachen gibt's dennoch. Highlight des Films stellt eine kleine Nostalgie-Einlage dar, in der man auf alte Bekannte aus "Der Schuh des Manitu" trifft. Geistreiche Dialoge und Scherze sollte niemand erwarten, "Periode 1" ist der pure Blödsinn, teilweise ohne jeden Sinn und Verstand, allerdings über weite Strecken urkomisch.

Aus dem Trio, das das Hauptaugenmerk des Zuschauers auf sich lenkt, also Michael Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian, ist niemand gesondert hervorzuheben, weder aus positiver, noch negativer Sicht. Alle liefern einen guten Job ab, allerdings vermag Rick Kavanian zusätzlich durch seine schlichtweg brillante Darstellung des Jens Maul zu punkten. Auch Sky Dumont ist wieder mit von der Partie, bekam aber diesmal eine weitaus weniger interessante Rolle ab, verkörpert sie aber routiniert. Christoph Maria Herbst stellt erneut seine geniale Komik unter Beweis, Til Schweiger darf das Schauspielern etwas vernachlässigen und ist für einige Lacher gut. Anja Kling, welche Königin Metapher darstellt, ist größtenteils einfach da, ihr sind keine nennenswerten Aktionen zuzuordnen.

Nach langer Wartepause ist mit "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" nun also der insgesamt gelungene Nachfolger zu "Der Schuh des Manitu" erschienen, der mit vielen glänzend aufgelegten Comedians zu überzeugen weiß und ein Drehbuch vorweist, in dem es vor verrückten Ideen nur so wimmelt. Ein Meisterwerk oder eine Offenbarung ist natürlich nicht daraus geworden, sondern 90 Minuten tolle Unterhaltung, in denen sich große Teile des Gehirns mal eine Ruhepause gönnen können. Bemerkenswert ist übrigens noch das hohe technische Niveau, auf dem sich "Periode 1" bewegt. Einige Szenen können sich durchaus mit dem riesigen "Star Wars" messen. Also…wenn "Bully" mit "Sissi - Wechseljahre einer Kaiserin" einen ähnlich unterhaltsamen Film auf Lager hätte, wie er es bereits zwei Mal bewiesen hat, sollte er ihn uns auf keinen Fall vorenthalten.



Note: 2



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