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28 Days Later



Land: Großbritannien / USA
Laufzeit: 113 Minuten
FSK: 18
Starttermin: 5. Juni 2003

Genre: Horror

Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Alex Garland
Darsteller: Cillian Murphy, Naomie Harris, Christopher Eccleston, Megan Burns, Brendan Gleeson, Noah Huntley, Chris Dunne, Emma Hitching, Alexander Delamere, Kim McGarrity, Luke Mably, Stuart McQuarrie, Ricci Harnett, Leo Bill, Junior Laniyan, Ray Panthaki, Sanjay Rambaruth, Marvin Campbell, David Schneider, Toby Sedgwick, Justin Hackney, Jukka Hiltunen, Bindu de Stoppani, Alex Palmer
Kamera: Anthony Dodd Mantle
Schnitt: Chris Gill
Musik: John Murphy








Tag 1: Rasend schnell verbreitet sich der hoch infektiöse Virus aus einem Forschungslabor über die gesamte britische Insel. In Sekundenschnelle werden aus Menschen reißende Bestien. 28 Tage später: Jim (Cillian Murphy) wacht in einem Londoner Krankenhaus aus dem Koma auf - in einem Albtraum. Die Stadt ist menschenleer, ganz England verwüstet, seine Bewohner dezimiert. Horden Infizierter werden zur allgegenwärtigen Bedrohung für die wenigen Überlebenden der Katastrophe. Doch Jim ahnt nicht, dass ihm der eigentliche Albtraum noch bevorsteht.

2003 war ein Jahr der "neu" entdeckten Zombieverfilmungen, ganz nach dem Stile seines Erfinders George A. Romero. Leider nur mit mäßigem Erfolg: "Resident Evil" und sein Neuaufguss konnten inhaltlich keineswegs überzeugen, dann aber doch mit überraschendem Erfolg an den Kinokassen. Letzteres konnte Anfang 2004 noch einmal "Dawn of the Dead" nur ansatzweise erreichen (übrigens ein Remake von Romeros Original). All diese drei Genrevertreter hatten jedoch eines gemeinsam: Sie glichen sich zu sehr und waren nur von minderer Qualität, wobei sich "Dawn of the Dead" ein wenig hervorheben konnte. Ein ganz anderer Film ging bei all diesen Verfilmungen jedoch fast unter: Die Rede ist von Danny Boyles "28 Days Later". Der Regisseur von "The Beach" und "Trainspotting" konnte sich mit seiner Zombie-Interpretation deutlich von jenen anderen abheben. Eigentlich schade, dass diese Low-Budget-Produktion es nie zu großem Erfolg gebracht hatte und im Kino relativ unbeachtet blieb. So ist gerade diese Vision der lebenden Toten die Innovativste und Intelligenteste.

Die Erlebnisse des Hauptdarstellers Jim (Cillian Murphy) und dessen Mitflüchtlingen ist erstaunlich verstörend und spannend gelungen, auch wenn es sich hierbei um nur sehr unbekannte Schauspieler handelt. Die fiktive Handlung der gottverlassenen Britischen Inseln ist auf wunderbare Weise geradezu erfrischend: Keine lahmen Zombies (nein... verdammt schnell sind sie), keine Waffen zur Verteidigung, es geht ums nackte Überleben. Deshalb gleicht die Handlung einer regelrechten Odyssee. Man fühlt mit den Darstellern, man will, dass sie diesen Alptraum lebend überstehen. Auch darauf setzt Danny Boyle: Emotionen. Während bei "Resident Evil" und "Dawn of the Dead" ein Menschenleben praktisch kaum zählte und auf Splatter gesetzt wurde, zeigt sich "28 Days Later" von einer ganz anderen Seite: Die Darsteller sind die wichtigsten Elemente des Films, weder Zombies, noch die Erfüllung einer Aufgabe stehen im Vordergrund. Dies macht sie zu wahren Sympathieträgern. Auch für überraschende Handlungswendungen ist gesorgt, zwar manchmal etwas langatmig und vorausschaubar, aber ansonsten ohne größere Schwächen. Die gelungene Auflösung ist in jedem Falle mal was anderes, denn am Ende sind nicht die Zombies, sondern der Mensch selber (in diesem Falle das Militär) die wahren Feinde von Jim und Co. Hier zeigt der Regisseur einmal mehr, wozu er in der Lage ist. Auf technischer Ebene gibt es auch keine größeren Schwächen, die Kulissen sind realistisch und postapokalyptisch zugleich, auch die untoten Widersacher machen ihrem Namen alle Ehre und kommen ohne Special Effects aus, so auch der ganze Film, alles ist Handarbeit.

Unterm Strich ist dieser Film eine willkommene Abwechslung unter den nur wenigen Highlights dieser relativ abgedroschenen Filmart. Und "28 Days Later" darf sich in dieser Lage als ein Lichtblick ansehen. Schade nur, dass er von Wenigen gesehen wurde. An dieser Stelle sei der Film allen interessierten Zuschauern empfohlen, die mehr als nur Zombies sehen wollen, da er der "Anspruchsvollste" ist, wenn man das so nennen kann.

Fazit: Intelligente Genrekost einmal ganz anders serviert, verstörend und spannend. Ein Film, der nicht nur auf Zombies setzt.



Note: 2-



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