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Amityville Horror



Land: USA
Laufzeit: 89 Minuten
FSK: 16
Starttermin: 21. April 2005

Genre: Horror

Regie: Andrew Douglas
Drehbuch: Scott Kosar
Darsteller: Ryan Reynolds, Melissa George, Jesse James, Jimmy Bennett, Chloe Moretz, Rachel Nichols, Philip Baker Hall, Isabel Conner, Brendan Donaldson, Annabel Armour
Kamera: Peter Lyons Collister
Schnitt: Christian A. Wagner, Roger Barton
Musik: Steve Jablonsky








Am 13. November 1974 ging bei der Suffolk County Police ein verzweifelter Anruf ein, der sie zur Adresse 112 Ocean Avenue in Amityville, Long Island, bestellte. Im Inneren des riesigen, im Kolonialstil gebauten Hauses entdeckten sie ein entsetzliches Verbrechen, das die eigentlich so friedliche Gemeinde zutiefst erschütterte: Eine komplette Familie war in ihren Betten regelrecht abgeschlachtet worden. In den folgenden Tagen gestand Ronald DeFeo Jr., seine Eltern und vier Geschwister mit einem Gewehr im Schlaf erschossen zu haben und erklärte, "Stimmen" in dem Haus hätten ihn zu den grausamen Morden getrieben. Ein Jahr später ziehen George und Kathy Lutz mit ihren Kindern an den Ort des Verbrechens und meinen, ihr Traumhaus gefunden zu haben. Aber kaum sind sie eingezogen, geschehen unheimliche und unerklärliche Vorfälle - albtraumartige Visionen und quälende Stimmen aus einer schrecklichen Vergangenheit tauchen auf, die noch in den Mauern zu stecken scheinen. Verstört und besorgt über den merkwürdigen Umgang ihrer Tochter mit einer - ihrer Fantasie entsprungenen - Freundin namens Jodie, kämpft Kathy darum, ihre Familie zusammen zu halten, während George sich zunehmend verändert und ganze Tage und Nächte im Keller des Hauses verbringt. Dort entdeckt er schließlich einen Geheimgang, der zu einem mysteriösen und gruseligen "Roten Raum" führt. Visionen und böse Stimmen quälen ihn und das Haus entwickelt ein Eigenleben, das letztlich zu den entsetzlichen Ereignissen führt, die als "Amityville Horror" zu erschütternder Berühmtheit gelangten.

Einigen Kinogängern dürfte der Film "Amityville Horror", der Ende der Siebziger Jahre einzuordnen ist, bekannt sein. Es folgten weitere Fortsetzungen minderer Qualität, gemäß der guten alten Gesetzmäßigkeit: Was einmal gut funktioniert, das sollte man einfach noch einmal probieren. Klar, dass hier, vor allem in den 80er-Jahren, eher der Profit der Grund war. "Amityville Horror" war damals, zumindest was die finanzielle Ausbeute betrifft, recht erfolgreich. Heute in der Neuzeit überlegt sich Hollywood wohl eher genau, was für "alte Schinken" aus dem Filmarchiv geholt werden. Für eine Frischzellenkur eignet sich "Amityville Horror" nach Ansicht der Produzenten anscheinend recht gut - eine recht ungewöhnliche Entscheidung. Eine Story um ein Haus und die Schicksale der Vergangenheit in diesem ist nicht gerade innovativ, geschweige denn neu. Vielmehr ist es Recycling der Grundstory des Originals. Denn "Amityville Horror" ist lediglich nachgedreht worden - traurig, aber wahr. Schon die ersten Minuten dürften Horrorfilmveteranen wahrlich bekannt vorkommen, zumindest denjenigen, die das Original kennen. Diese Problematik setzt sich leider im ganzen Film weiter fort - bis auf das Ende folgt der Streifen den Regeln und leider auch Klischees des Horrorgenres.

Keine guten Nachrichten - könnte man also denken. Was soll einem also schon entgehen? Nicht viel, doch trotzdem lohnt sich ein Kinobesuch. Denn "Amityville Horror" hat durchaus auch seine guten Seiten. Inszeniert von dem relativ unbekannten Regisseur Andrew Douglas unter der Federführung von Michael Bay, entstand doch ein recht solides Horrorwerk. Perfektes Popcorn-Kino mit Schockgarantie also. "Amityville Horror" bietet Schocks satt und schafft es, diese konsequent einzusetzen. Auch wenn deren Frequenz recht hoch ist, gut sind sie allemal. Auch in Sachen Filmtechnik weiß das Werk zu überzeugen. Atmosphärische Szenarien wechseln sich mit guten Kameraeinstellungen ab. Hier hat das Produktionsteam wirklich gute Arbeit geleistet. Auch die Musik darf man nicht "von der Bettkante schubsen", denn auch sie ist in jedem Falle befriedigend. Solide kommen auch die Effekte zur Geltung, was man speziell bei den zahlreichen Schockmomenten merkt.

Was man vom Schauspielerstab halten soll, bleibt hingegen fraglich. Ryan Reynolds zeigt zwar eindrucksvoll seinen Traumkörper, schauspielerisch bringt er jedoch nicht wirklich viel zu Stande. Sein Plot ist spätestens nach der ersten halben Stunde voraussehbar. Für Fans der Horror-Serie natürlich leider schon zu Beginn, denn eines bleibt bestehen: "Amityville Horror" ist nur eine bloße Kopie seiner Vorgänger - nur noch mal zur Erinnerung... Um noch einmal auf die restlichen Schauspieler zurückzukommen: Auch sie leisten nicht wirklich Gutes. Zum Schluss wird der Film leider auch noch recht langweilig, trotz des speziellen Endes. Unter dem Strich bewegt sich der Streifen leicht über dem Durchschnitt. Er ist also allemal einen Kinogang wert. Ein wirkliches "Meisterwerk" ist er hingegen nicht.

Fazit: Solider Schocker, der inhaltlich nur eine Kopie seiner Vorgänger ist.



Note: 3



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