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Blade Trinity



Land: USA
Laufzeit: 113 Minuten
FSK: 18
Starttermin: 20. Januar 2005

Genre: Vampir-Action

Regie: David S. Goyer
Drehbuch: David S. Goyer
Darsteller: Wesley Snipes, Jessica Biel, Ryan Reynolds, Kris Kristofferson, Parker Posey, Dominic Purcell, Mark Berry, John Michael Higgins, Callum Keith Rennie, Paul Michael Levesque, Paul Anthony, Françoise Yip, Michael Rawlins, James Remar, Natasha Lyonne, Haili Page
Kamera: Gabriel Beristain
Schnitt: Howard E. Smith, Conrad Smart
Musik: Ramin Djawadi, RZA








Die Zeiten der ehemals so gefürchteten Vampire sind schon lange vorbei; längst sind Menschen die alleinigen Herrscher der Welt und die Blutsauger müssen im Dunkeln agieren, um an ihre Beute zu kommen. Zu allem Übel stellt sich den Unterdrückten auch noch der "Daywalker" Blade (Wesley Snipes) - halb Mensch, halb Vampir - in den Weg und hat das "böse" Vampirvolk mit der Zeit arg dezimiert. Der Triumph Blades schien sicher, doch die Vampire haben noch ein Ass im Ärmel - sie graben im Irak die Leiche des vollkommenen Vampirs, Dracula oder auch "Drake", aus. Mit dessen Hilfe wollen sie zurückschlagen. Doch wie es halt kommen muss, stellt sich Blade, der jetzt auch bei den Menschen nicht mehr gern gesehen wird, Drake in den Weg und bekommt seine ganze Macht zu spüren. Schnell merkt Blade, dass er den Kampf nur mit Hilfe einer Untergrundorganisation gewinnen kann. Doch leider hat dieser Kampf für ihn Konsequenzen...

Was passiert, wenn sich erfolgreiche Drehbuchautoren als Regisseur versuchen? Meist nichts Gutes - "Blade Trinity" ist das beste Beispiel dafür. Nachdem Guillermo Del Toro der "Blade"-Trilogie auf Wiedersehen gesagt und Projekte wie "Hellboy" realisiert hat, versucht sich der Autor David S. Goyer an seiner Stelle, erneut ein tot gefilmtes Genre wieder zu beleben - doch das Ganze endet in einer Katastrophe: Selten war der Abschluss einer Trilogie, als welcher sich "Blade Trinity" nun einmal bezeichnen lassen muss, billiger, trashiger und langweiliger. Doch alles der Reihe nach. Goyer versteht es nicht, an die Qualitäten des ersten, beziehungsweise zweiten Teils anzuknüpfen - was er dem Zuschauer vorsetzt, grenzt schon fast an einer Frechheit. "Blade Trinity" ähnelt mehr einem kruden Genremix als solidem Vampirkino. Gleich zu Anfang gibt es eine Kampfsequenz und eine - na sagen wir mal - "wilde" Autojagd, die an "Hinterhof-Matrix" und "The Fast and the Furios" für Arme erinnert. Es ist einfach nur lächerlich, dass ein Vampir in einem schicken Auto sitzt, das über Lachgaseinspritzung (wenn das als solches hier zu erkennen sein soll) verfügt. Hinzu kommt noch ein wenig Dauerbeschuss, der Blade nichts anzuhaben scheint. Man sollte spätestens hier überlegen, den Kinosaal schleunigst zu verlassen - wer weiter schaut, für den kommt es noch schlimmer.

Blade kämpft, springt und labert sich von einer Szenerie zur Nächsten und trifft auf lächerliche Gestalten wie Jessica Biel als Vampir-Bogenschützen und Ryan Reynolds als nervender Sprücheklopfer. Zu dritt drehen sie die Wertungsschraube des Films noch ein Stück herunter: War im ersten Drittel noch halbwegs Spannung vorhanden, fällt diese jetzt endgültig auf den Nullpunkt; hier hat der Zuschauer nicht mal mehr was zu lachen. Oder doch - der Fäkalhumor von Ryan Reynolds kann entzücken - oder eben einfach nur nerven. Nerven tut dann auch die schlechte Schnitttechnik noch schlechterer Kämpfe, die obendrein auch noch selten einfallslos und in billiger MTV-Videoclipmanier auf die Leinwand gebracht wird.

Wer jetzt denkt, es wird endlich mal etwas Positives kommen, den muss ich erneut enttäuschen - denn der Name von "Bösewicht" Dracula wurde in einen Mainstream tauglichen, neuzeitkompatiblen "Drake" umbenannt und sein Äußeres ähnelt einer Mischung aus Ritter und Predator. Diese lachhaften Verwandlungen tut der Film nun auch noch Tieren an; in "Blade Trinity" gibt es jetzt sogar einen "Vampir-Spitz" - wow, welch geniale Einfälle eines Drehbuchautors, der vor Jahren Blockbustern wie "Blade" und "Dark City" den Weg ins Kino ebnete. Die scheinbare "Coolness" des Films spiegelt sich leider in keiner Szene wieder; bei "Blade" und "Blade 2" war das noch anders. Serviert wird der Film, das muss leider gesagt werden, als blutleerer Abschluss einer Trilogie, die wohl nur durch Geldgier und Kommerz entstanden ist. Die innovativen Elemente des Erstlingswerks "Blade" scheinen hier allesamt über Bord geworfen; zum Schluss kommt das Gefühl von Ärgernis auf - eine traurige Tatsache!

"Blade Trinity" ist der sinnlose Abschluss einer Trilogie mit überforderten Schauspielern, die den Eindruck erwecken, als ob sie in den Streifen gar nicht reingehören. Snipes sollte sich langsam Gedanken um eine berufliche Neuorientierung machen, denn seriös ist er seit diesem Machwerk nicht mehr. Zu guter letzt kann man jetzt auch noch nach einer eventuell vorhandenen Story fragen - vorhanden ist nur ein grober Rahmen; im Inneren leere Luft und eine Altersfreigabe von 18, die jedoch in keiner Szene vertretbar ist. So mutiert "Blade Trinity" nun zum ersten Megaflop 2005 - so, das Blut ist alle.

Fazit: Blutleerer und völlig überflüssiger Abschluss einer Trilogie, dessen Protagonisten man nie ernst nehmen kann. Dieser Film ist die reinste Zeitverschwendung.



Note: 6



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