Der Fluch - The Grudge
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Land: |
USA / Japan |
Laufzeit: |
92 Minuten |
FSK: |
16 |
Starttermin: |
3. März 2005 |
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Genre: Horror
Regie: |
Takashi Shimizu |
Drehbuch: |
Stephen Susco |
Darsteller: |
Sarah Michelle Gellar, Bill Pullman, Jason Behr, Clea DuVall, Yoko Maki,
Rosa Blasi, KaDee Strickland, William R. Mapother, Grace Zabriskie, Ted Raimi,
Ryo Ishibashi, Takako Fuji, Yuya Ozeki, Takashi Matsuyama, Hiroshi Matsunaga |
Kamera: |
Hideo Yamamoto |
Schnitt: |
Jeff Betancourt |
Musik: |
Christopher Young |
Die Krankenschwester Karen (Sarah Michelle Gellar) wird in das Haus einer alten Frau gerufen. Vom ersten Moment an hat sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Zunächst sind es nur seltsame Geräusche. Doch als sie einen kleinen Jungen, der unerklärlicherweise in einem Schrank eingesperrt ist, entdeckt und die alte Frau plötzlich stirbt, weiß sie, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Obwohl sie es schafft, das Horror-Haus zu verlassen, merkt sie schnell, dass der Schrecken noch nicht vorbei ist. Sie und alle, die je mit dem Haus in Kontakt waren, werden von einer übermächtigen, bösen Macht heimgesucht, die wie ein Fluch auf dem Gebäude lastet. Karens einzige Chance ist, das tödliche Rätsel um das Haus zu lösen und den bösen Bann zu brechen.
Takashi Shimizu, der in früheren Tagen vor allem "Yu-On: The Grudge" in Japan groß herausbrachte, darf sich freuen: Hollywood gibt ihm die Gelegenheit, sein "Meisterwerk" zum vierten Mal (!) neu zu verfilmen, beziehungsweise zu remaken, was hier wohl eher zutrifft. Zur Vorgeschichte: Shimizu tut dies, wie gesagt, schon zum vierten Mal - warum? Tja, das bleibt wohl die Frage, die man sich stellen muss. Hatte er in Japan doch das geschafft, was ihm wenige zutrauten: Die kommerzielle Ausbeute seiner Werke stieg stetig an. So auch in den USA - unter der Federführung von Sam Raimi (in den 80ern Experte auf dem Gebiet des Horrors), der scheinbar reges Interesse am Stoff zeigte - und das mit Recht. "Der Fluch - The Grudge" spielte schon längst das Zehnfache seines (niedrigen) Budgets ein - zumindest in den Staaten.
Hier wird das Publikum nicht so schnell auf den Film hereinfallen. Der Ottonormalverbraucher wird spätestens nach der ersten Viertelstunde stutzig werden; stutzig über eine extreme Unlogik der Geschichte an sich und eher amüsiert, ja sogar gelangweilt, über den Ausgang des Films. Da gibt es Storytwists, die zwar nach einigen Überlegungen klar werden, jedoch völlig banal sind, als könnten sie "tatsächlich" passieren. Die Geschichte wird wie schon im Original auf mehreren Zeitebenen erzählt: Gegenwart - Vergangenheit - Vergangenheit - Gegenwart und irgendwas dazwischen, denn der Zuschauer kann es teils nicht mehr unterscheiden. Das ist jedoch nicht der Fehler des Regisseurs, sondern ein Fehler des Films an sich. Die Storyproblematik wurde dem Original gegenüber zwar erheblich abgespeckt, beziehungsweise vereinfacht - konfus ist das Ganze jedoch immer noch. Doch das ist nicht der Schwerpunkt von "Der Fluch - The Grudge". Vielmehr zählt folgendes Schema: Story - Schock - weniger Story - weniger Schock - überhaupt keine Story mehr - lächerliche Schocks. Gekrönt wird das Ganze natürlich noch mit einer deftigen Andeutung auf Teil 2, was dann wohl die fünfte Verwurstung des Stoffes wäre. Aber egal - wird sich der Hardcore-Horror-Fan sagen. Und Recht hat er: Zumindest die Schocks können das, wozu sie da sind: nämlich schocken. Aber auch das erlahmt mit der Zeit im Film.
Technisch präsentiert sich "Der Fluch - The Grudge" auch nicht gerade von der besten Seite; vieles wirkt billig und mehr als die Hälfte der Ideen wurde einfach nur aus "Ring" geklaut. Dies war zwar auch im Original schon so, aber wenigstens existierten dort Spannung, fernöstlicher Charme und weit bessere Schocker. Apropos fernöstlich: Hollywood dachte sich wohl, um dem Original gerecht zu werden, sollte man den Film einfach mal in Tokio spielen lassen. Gesagt, getan.
Ein paar ausgediente, ehemals erfolgreiche Stars aus noch erfolgreicheren Serien runden das Ganze noch ab. Die Rede ist vom "Buffy"-Star Sarah Michelle Gellar. Diese tut sich mit dem Film jedoch keineswegs einen Gefallen. Ihre Dialoge sind platt, inhalts- und emotionslos. Da zeigte sie sich in ihrer ehemaligen Serie wesentlich frischer und präsenter. In "Der Fluch - The Grudge" wirkt sie einfach fehl am Platze. Schlimmer noch: Der Star spielt lediglich ein Drittel im Film mit, der Rest ist, wie gesagt, ein bisschen Story, ein bisschen Schocks. Auch "Independence Day"-Präsident Bill Pullman hat eine überaus lachhafte Rolle abbekommen - nicht der Rede wert und als Suizidopfer selbst dann noch lächerlich. Das Kinopublikum hat in dieser Szene zumindest gelacht und ich konnte es mir auch nicht verkneifen.
Unterm Strich ist "Der Fluch - The Grudge" ein verwurstetes Remake von vielen Vorherigen, was man dem Film auch anmerkt. Er ist höchstens wegen seiner intensiven Schockmomente sehenswert. Wer so etwas nicht will, kann sich dann noch an der schnuckeligen Sarah Michelle Gellar ergötzen. Das war es dann aber auch schon.
Fazit: Inhaltsleerer Plot trifft auf akzeptable Schocks - alles andere an diesem Film ist schlichtweg Müll.
Note: 5-
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