Der verbotene Schlüssel
|
Land: |
USA |
Laufzeit: |
104 Minuten |
FSK: |
16 |
Starttermin: |
18. August 2005 |
|
Genre: Mystery-Thriller
Regie: |
Iain Softley |
Drehbuch: |
Ehren Kruger |
Darsteller: |
Kate Hudson, Gena Rowlands, John Hurt, Peter Sarsgaard, Joy Bryant, Maxine Barnett,
Fahnlohnee R. Harris, Marion Zinser, Tom Uskali, Jen Apgar, Forrest Landis, Jamie Lee Redmon,
Ronald McCall, Jeryl Prescott Sales, Isaach De Bankolé |
Kamera: |
Dan Mindel |
Schnitt: |
Joe Hutshing |
Musik: |
Edward Shearmur |
New Orleans, Louisiana: Die Zeit scheint still zu stehen, die Luft ebenso. Inmitten der nebligen Sümpfe des Mississippi gedeihen sie, die Geheimnisse einer dunklen Welt. Hier beginnt für die junge Krankenschwester Caroline (Kate Hudson) der erste Arbeitstag. In einer verwitterten und weit abgelegenen Villa soll sie sich um Ben (John Hurt) kümmern, den kranken Mann von Violet (Gena Rowlands). Ab dem ersten Moment beschleicht Caroline ein ungutes Gefühl. Zu sonderbar benimmt sich das alte Ehepaar. Und was verbirgt sich hinter der bröckelnden Fassade des ehemals herrschaftlichen Anwesens? Von Neugier getrieben, beginnt sie, das gespenstische Haus auf eigene Faust zu erkunden. Als sie sich auf dem Dachboden Zutritt zu einem mysteriösen Zimmer verschafft, öffnet sie die Tür zu einem Geheimnis, von dem sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Gibt es Hoodoo wirklich?
Ehren Kruger machte schon mit dem Drehbuch zum Japan-Remake "The Ring" auf sich aufmerksam. Ihr neustes "Projekt" führt sie wieder ins Reich des Übersinnlichen. An Land ziehen konnte man Regie-Neuling Iain Softley, samt recht guten Charakterschauspielern wie Kate Hudson oder John Hurt. Von dieser Konstellation kann man also ein recht gutes Filmchen erwarten. "Der verbotene Schlüssel" beginnt ganz langsam, ohne jeden Anflug von Horror oder Spannung, vielmehr darf Kate Hudson, alias Caroline (eine Altenpflegerin), ihren aktuellen Patienten den Weg bis zum Tod noch halbwegs erträglich machen. Mit diesem Ausgangspunkt darf sich der Kinogänger also anfreunden.
Schon in der ersten Minute wird man mit dem Tod "vertraut" gemacht. Weiter geht es sogleich mit teils idyllisch anmutenden Landschaftsaufnahmen und dann auch letztendlich mit der Ankunft in der Villa, dem Zentrum von "Der verbotene Schlüssel". Hier wird einem eigentlich auch nichts wirklich Neues geboten. Das feine Häuschen macht ganz den Eindruck seines Verwandten in "Amityville Horror". Dunkle Ecken, lange Flure und das obligatorische Türknarren begleiten den Zuschauer die ganze Zeit über. Gespickt wird alles ebenfalls mit Schockmomenten a la "Scream"; mehr ist aber auch hier nicht drin. Anhänger von reinem Horror und Psychoterror dürften bis hierhin und leider auch bis zum Ende enttäuscht sein. "Der verbotene Schlüssel" ist kein reinrassiger Psychohorror. Hier schwindelt das Kinoplakat mal wieder. Was den Film ausmacht, sind ganz andere Dinge.
Fangen wir einfach mal bei Kate Hudson an. Sie scheint für den Film geradezu gemacht zu sein - aus optischer wie auch technischer Sichtweise. Beides meistert sie ohne nennenswerte Probleme. Erreicht wird das durch ihre überzeugende Darbietung als Altenpflegerin. Sie verfällt nicht dem Wahnsinn, wie es ihre Genrekollegen machen würden, sondern sie bleibt eigentlich bis ganz zum Schluss Herrin der Lage und gerade das macht sie glaubwürdig - ein klarer Pluspunkt für den Film. Genauso gut macht die Sache aber auch der Herr Hurt ("Alien"). Seine Rolle des gebrechlichen, kranken Mannes spielt er richtig gut. Das was er ist, nimmt man ihm ab. Ja fast schon Mitleid fühlt man bei seinem Anblick. Mit dem Lob kann man eigentlich jetzt aufhören, aber nein, auch Gena Rowlands überzeugt als "eigenartige" Haushälterin.
Bis hierhin kann man meinen, der Film sei in zwei Teile gespalten. Gute Darsteller auf der einen, durchschnittliche Machart auf der anderen Seite. Tatsächlich ist "Der verbotene Schlüssel" aus handwerklicher Sicht sehr zurückhaltend; bis auf "Schlüsselloch"-Kamerafahrten bleibt es effektarm; der Film konzentriert sich auf seine Thematik: ein alter amerikanischer Brauch - die Magie Hoodoo (nicht zu verwechseln mit Voodoo). Gut, Magie ist nun mal nicht jedermanns Sache. Der Film setzt Schlüsselobjekte dieses Themas jedoch recht innovativ ein. Zu nennen wären hier die "Grenzen" aus Ziegelstaub, eine wirksame Waffe unserer Hauptdarstellerin, wie sich später herausstellen wird. Aber wie gesagt, bis hierhin bietet der Film Einheitskost vom Allerfeinsten; sämtliche Klischees des Horrors werden (wieder einmal) bedient. Wie sonst kann man wissen, wie man den einzigen Raum eines sonst offen stehenden Hauses öffnen kann? Mit Schemata "08/15", aus technischer wie drehbuchseitiger Sicht, hat der Film also vor allem im Mittelteil zu kämpfen. Beim Zuschauer kommt dann auch schnell das Gefühl auf, im falschen Film, nämlich einem Drama, zu sitzen.
Doch Horror bleibt Horror, so auch in "Der verbotene Schlüssel". Nur wird einem das aber erst mit dem finalen Paukenschlag klargemacht. Soll heißen: Der Film bietet ein fantastisches Ende, das so ziemlich den ganzen Film umkrempelt. Andeutungen werden vorher so gut wie keine gemacht und auch "erfahrene" Horrorhaudegen werden das erstmal verkraften müssen. Fakt ist, dass sich der Schlussakt jeder Erklärung entziehen dürfte. Näheres dazu wird sich in dieser Kritik nicht finden lassen, deshalb wird hier eine Empfehlung ausgesprochen, sich den Streifen selber anzuschauen. Kleiner Tipp zum (Film-)Ende: Es ist böse und endet in einer Art Kreislauf. Was bleibt jetzt noch übrig, was geschrieben werden kann… Nicht viel. Nur, dass "Der verbotene Schlüssel" über gute Schauspieler verfügt, die den Film jedoch erst zum Ende die nötige Würze geben. So reicht es leider nur zu einem "guten Befriedigend".
Fazit: Gute Schauspieler und ein effektives Ende täuschen nicht über eine Story hinweg, die nicht das ist, was sie eigentlich sein soll - Horror.
Note: 3+
|