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Die Vergessenen



Land: USA
Laufzeit: 91 Minuten
FSK: 12
Starttermin: 11. November 2004

Genre: Science-Fiction

Regie: Joseph Ruben
Drehbuch: Gerald Di Pego
Darsteller: Julianne Moore, Alfre Woodard, Anthony Edwards, Dominic West, Gary Sinise, Linus Roache, Robert Wisdom, Jessica Hecht, Christopher Kovaleski, Matthew Pleszewicz
Kamera: Anastas Michos
Schnitt: Richard Francis-Bruce
Musik: James Horner








Was wäre, wenn man Ihnen sagt, dass jeder Moment, den Sie bisher erlebt und jede liebevolle Erinnerung, die Sie bewahrt haben, nie passiert ist? Telly Paretta (Julianne Moore) wird von der Erinnerung an den Tod ihres 8jährigen Sohns Sam gequält, der vor 14 Monaten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Während sie immer noch ganz mit ihrer Trauerarbeit beschäftigt ist, die auch zunehmend zu einer Entfremdung von ihrem Mann Jim (Anthony Edwards) führt, versucht ihr Psychiater Dr. Munce (Gary Sinise) ihr einzureden, dass sie an einer Wahnvorstellung leidet, dass ihr Sohn in Wahrheit nie existiert hat, und dass sie sich all die Erinnerungen an ihn nur eingebildet hat. Ebenso ungläubig wie geschockt von dieser These versucht Telly nun einen Beweis für Sams Existenz zu finden - Fotos, Videos, Alben. Doch alles ist verschwunden.

"Die Vergessenen" beginnt relativ langatmig, ja fast schon langweilig, der Grund hierfür scheint vor allem das Thema zu sein, das die Produzenten dementsprechend rüberbringen wollten und von dem man nun nicht mehr erwarten konnte als eben diese Langatmigkeit. Dass das Thema trotzdem reizen kann, zeigt die nächste Stunde Filmspielzeit: Eingeleitet wird sie von einem zugegebenermaßen knallharten ...-Effekt. Dieser kommt so plötzlich und ist so intelligent in die Handlung mit eingebunden, dass er sprichwörtlich einem das Herz in die Hose rutschen lässt. Und gerade diese Momente machen den Film doch sehenswert. Dies kommt von ihrer Innovativität und Kuriosität, sie sind eine echte Bereicherung für dieses Genre, vor allem der coole "Capture-Effekt" sorgt für Augenöffner. Aber das sind auch die einzigen Lichtblicke von "Die Vergessenen".

Die Story ist zwar spannend, hält sich jedoch auf einem gewissen, sagen wir mal, "Akte-X"-Niveau. Der aufmerksame Zuschauer weiß spätestens noch vor der ersten Hälfte des Streifens, was Sache ist, zu viele Hinweise werden gegeben, der Plot kann sich jetzt nur noch auf seine Spannung und seine plötzlichen Handlungswendungen konzentrieren, sie sind alle samt aber vorausschaubar. Hinzu kommt der mittlerweile genretypische Rückblick zum Einsatz, der Stück für Stück aufgerollt und enträtselt wird, leider, wie schon gesagt, zum 100sten Male. Der Schauspielerstab ist scheinbar hochkarätig besetzt, aber von Julianne Moore und Gary Sinise ist man weit bessere Werke gewohnt, dies kann ihenn aber nicht weiter zum Vorwurf gemacht werden - der Plot gibt einfach nicht mehr her als eine traurige Mutter (Moore) und einen realitätsnahen Psychologen (Sinise) zu spielen, Durchschnitt halt. Hinzu kommen noch viele kleine Stolperfallen in Form von teils groben Logikfehlern - dies ist ebenfalls genretypisch. Derer gleiche zeigen sich noch mal beim Schluss: Dem Zuschauer wird ein extrem enttäuschendes und offenes Ende vorgesetzt, welches er beim besten Willen nicht annehmen kann. Es klingt zwar einleuchtend und plausibel - glauben kann man es hingegen nicht.

Es bleibt abschließend zu sagen, dass aus all dem kein wirklich schlechter, aber auch kein guter Film geworden ist, nur reiner Durchschnitt. Seine Schwächen halten sich mit geringem Übergewicht gegenüber seinen Stärken in Waage. Das Ergebnis: ein Film, der durch seine Kanten unfertig auf den Zuschauer wirkt, etwas mehr Feinschliff hätte nicht geschadet.

Fazit: Bis auf innovative Schockeffekte verbleibt dieser Film größtenteils im Mittelfeld, man hätte durchaus mehr draus machen können.



Note: 3-



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