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Genesis



Land: Frankreich
Laufzeit: 80 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 14. Oktober 2004

Genre: Natur-Dokumentation

Regie: Claude Nuridsany, Marie Pérennou
Drehbuch: Claude Nuridsany, Marie Pérennou
Sprecher: Christian Brückner
Kamera: Claude Nuridsany, Marie Pérennou, Patrice Aubertel, William Lubtchansky, Cyril Tricot
Schnitt: Marie-Josèphe Yoyotte, Pauline Casalis
Musik: Bruno Coulais








Woher kommen wir? Dieser Film versucht zu ergründen, warum wir das sind, was wir sind. "Genesis" erzählt die Geschichte vom Anfang des Lebens im Universum und zeigt seltene Tiere und ihre Artgenossen.

Nach "Mikrokosmos" (1996) ist "Genesis" der Folgefilm des Regie-Duos Claude Nuridsany und Marie Pérennou. "Genesis" ist eine andere Art von Naturfilm. Er vereint clever Dokumentarfilm, Komödie, Spielfilm und dessen philosophischen/wissenschaftlichen Aspekt. Dokumentarfilm deswegen, weil hier auch wieder spezielle Filmkameras zum Einsatz kommen. Die Resultate sind einmal mehr phänomenal und interessant zugleich. Der Grund hierfür sind detaillierte Embryo-Aufnahmen von Tierbabys und farbenfrohe Zeitrafferaufnahmen von seltenen Pflanzen. Überhaupt scheint hier alles fremd und geheimnisvoll, wie z.B. abstrakte Lebewesen wie verschiedene Krabbenarten und Lurchen. Dies sind auch die Hauptdarsteller des Films. Es macht einfach Spaß und ist interessant, den Tieren beim Herumtollen, der Nahrungssuche und ihrem sozialem Leben zuzuschauen. Verwunderlich ist hier auf jeden Fall der Aspekt, dass die Aktionen dieser Lebewesen allzu oft komisch und witzig auf den Zuschauer übergehen. Dies ist ein weiterer großer Pluspunkt des Filmes: Er unterhält mit einfachsten und zugleich komplizierten Dingen und verhindert somit Eintönigkeit (von Langeweile kann hier keine Rede sein, weil dies in der Natur eigentlich nie der Fall ist).

Auch die Landschaftsaufnahmen, die vorwiegend auf Madagaskar gedreht wurden, überzeugen auf der ganzen Linie, lassen sogar so manchen Spezialeffekt alt aussehen. Der aufmerksame Zuschauer bemerkt sogar, dass der Film ohne Spezialeffekte auskommt - hier ist alles echt, wahrscheinlich auch der Grund, warum die Filmaufnahmen über 6 Jahre in Anspruch nahmen. Der von vielen als schlecht kritisierte Schamane, übrigens der zweite Handlungsstrang des Streifens, überzeugt meiner Meinung nach auf ganzer Linie: Philosophisch, interessant und mit viel Wahrheit im Unterton kommentiert er den Film ("Wir sind alle Kinder der Liebe...") und verwandelt ihn so in ein kurzweiliges visuelles Erlebnis, von dem man am Ende vielleicht viel mehr erwartet, ohne zu wissen, dass man schon eine Menge geboten bekommen hat.

So bringt es der Film gerade mal auf magere 80 Minuten. Vielleicht etwas zu wenig für ein so rührendes und aufrüttelndes Werk. So fällt vor allem das abrupte Ende negativ auf. Der besagte Schamane macht sich ohne richtigen Abschluss der Geschichte einfach über das Flussdelta (vielleicht eine Anspielung auf den Fortbestand und die Komplexität des Lebens, das alles umgibt?) aus dem Staub und lässt den Zuschauer verblüfft zurück. Okay, seine Metapher, dass sich das Leben immer in neuen Formen weiterentwickelt, stellt halbwegs zufrieden. Zufrieden ist man dann auch letztendlich... vor allem wegen den grandiosen Bildern, die der Film im Gedächtnis hinterlässt.

Fazit: Eine echte Filmperle, strukturell wie visuell. Nur etwas mehr Komplexität hätte man sich wünschen können.



Note: 2+



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