Hide and Seek
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Land: |
USA |
Laufzeit: |
101 Minuten |
FSK: |
16 |
Starttermin: |
7. April 2005 |
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Genre: Horror
Regie: |
John Polson |
Drehbuch: |
Ari Schlossberg |
Darsteller: |
Robert De Niro, Dakota Fanning, Elisabeth Shue, Famke Janssen, Amy Irving,
Dylan Baker, Melissa Leo, Robert John Burke, Molly Grant Kallins, David Chandler,
Amber McDonald, Josh Flitter, Alicia Harding |
Kamera: |
Dariusz Wolski |
Schnitt: |
Jeffrey Ford |
Musik: |
John Ottman |
Hide and Seek - Versteckspielen. Das ist die Lieblingsbeschäftigung der kleinen Emily und ihrer Mutter Allison. Jeden Abend spielen sie dieses Spiel vor dem Zubettgehen. So auch in jener Nacht, in der Allison ihrer Tochter noch einmal versichert "Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt". Doch exakt um 2:06 Uhr morgens wird sie von ihrem Ehemann David mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne tot aufgefunden. Während die völlig verstörte Emily daraufhin in einem New Yorker Kinderkrankenhaus von der Ärztin Katherine liebevoll betreut wird, trifft David Vorbereitungen, mit Emily ein neues Leben zu beginnen. Gegen den Rat der Kinderpsychologin zieht er schon bald mit seiner Tochter in ein großes Haus in der Kleinstadt Woodland inmitten der Wälder nördlich von New York. Dort lernen die Beiden schon bald Elizabeth Young und ihre Nichte Amy kennen. Eine neue Freundin für Emily? Das sieht Emily nicht so. Sie erklärt, dass sie weder neue Freunde, noch ihre Puppe Alex länger braucht. Sie hat bereits einen neuen Freund Namens Charly, der jedoch nicht möchte, dass sie ihrem Vater etwas über ihn erzählt.
"Hide and Seek" - zu Deutsch: das gute alte Versteckspielen. Dies wird wohl der zentrale Punkt dieses Horrorfilms sein. Unmissverständlich wird einem das schon auf dem Kinoplakat eingebläut. Nun gut - könnte man also denken - warum nicht? Eigentlich ein interessanter Aspekt für so eine Art von Film; mal etwas anderes. Zudem wenn ein so großartiger Schauspieler wie Robert De Niro darin mitspielt. Wer erinnert sich zum Beispiel nicht an seinen jüngsten Auftritt in der (Kult-)Komödie "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich"? Doch was auch zu bedenken ist: Robert De Niro ist bekannt für seine wahllose, unüberlegte Rollenauswahl. Zwar glänzte er in der besagten Komödie, doch ganz anders sah die Sache beispielsweise bei "Godsend" aus. Sein Versuch, sich im Horrorgenre zu etablieren, scheiterte kläglich. Und was ist das jetzt? Ja, richtig - ein weiterer Versuch.
Diesmal wählt der Herr De Niro eine ähnliche Thematik. In "Hide and Seek" geht es mal wieder um die klassische Kind-Vater-Beziehung, ohne Mutter wohlgemerkt, denn diese ist leider (um der Story die nötige Rührseligkeit zu verleihen) auf mysteriöse Art und Weise gestorben. Diese Ausgangsposition macht sich der unbekannte Regisseur John Polson zu Nutze, um daraus einmal mehr einen recht durchschnittlichen Film zu machen. Unterstrichen wird das Ganze noch von einem miserablen Drehbuch, das sich an klassischen Klischees des Genres ausgiebig bedient. Sieht man die erste Stunde des Films, fällt sofort die detaillierte Ausarbeitung und Einführung der Hauptcharaktere auf. Dakota Fanning und Robert De Niro geben anfangs noch eine recht gute Figur ab, doch, wie so oft bei Filmen dieser Art, relativiert sich dies mit zunehmender Lauflänge. Lediglich die überzeugend spielende Hauptdarstellerin kann ein gewisses Niveau halten: Ihre Spielweise geriet zwar recht karg, doch der Grund dafür wird letztendlich erst am Ende des Films klar - deshalb diese Einschätzung. De Niro hat ihr nicht viel entgegenzusetzen. Man merkt ihm an, dass er für solche Filme schlicht und ergreifend nicht geeignet ist. In nahezu jeder Szene ist er mit der Vaterrolle einfach nur überfordert, spielt sie unglaubwürdig, ja fast schon gelangweilt. Dies färbt natürlich auf das Publikum ab.
So verfällt "Hide and Seek" immer mehr in Langeweile - und dies ist zugleich der Todesstoss für die gesamte Story. Nicht nur Langatmigkeit, sondern auch die Vorhersehbarkeit von Schlüsselszenen trüben den Filmspaß. Hinzu kommt die tot gefilmte Idee der stückweise angesetzten Rückblenden. Im Klartext: Es nervt einfach nur. Diese Missstände können Lichtblicke wie recht gute Schocksequenzen und atmosphärischer Sound auch nicht wieder wettmachen. Positiv lassen sich lediglich noch die gelungene Kameraarbeit, Kulissen und Farbgebung des Films hervorheben. Die selten blöden Filmsprüche wie "Komm raus, komm raus, wo immer du bist" geben "Hide and Seek" schließlich fast schon den Rest. Warum fast? Tja, diese Frage ist schnell beantwortet. Drehbuchautor und Regisseur bedienen sich ganz dreist auch noch der Ideen eines weitaus besseren Genrekollegen und dieser Aspekt ist für den Zuschauer wie ein Schlag ins Gesicht. Die Auflösung von "Hide and Seek" fällt dann auch so aus, wie in den meisten Fällen: lächerlich, billig und langweilig.
Abschließend bleibt einem nicht wirklich viel von diesem Film im Gedächtnis. Wer sich große Hoffnungen gemacht hat, wird hier einmal mehr des Besseren belehrt. "Hide and Seek" versucht an Vorbilder wie "The Sixth Sense" oder "Das geheime Fenster" heranzukommen, scheitert aber schon im Ansatz. Auch die grundsätzlich gute handwerkliche Arbeit kann darüber nicht hinwegtäuschen. Faktisch ist "Hide and Seek" ein Film der unteren Mittelklasse, gespickt mit schlechten Akteuren.
Fazit: Recht schlechter Film voller geklauter Ideen und unterirdischer Darsteller.
Note: 5+
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