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The Grudge



Land: Japan
Laufzeit: 92 Minuten
FSK: 16
Starttermin: nicht bekannt

Genre: Horror

Regie: Takashi Shimizu
Drehbuch: Takashi Shimizu
Darsteller: Megumi Okina, Misaki Ito, Misa Uehara, Yui Ichikawa, Kanji Tsuda, Kayoko Shibata, Yukako Kukuri, Shuri Matsuda, Yoji Tanaka, Takashi Matsuyama, Yuya Ozeki, Takako Fuji, Chikara Ishikura, Chikako Isomura, Daisuke Honda
Kamera: Tokusho Kikumura
Schnitt: Nobuyuki Takahashi
Musik: Shiro Sato





Als die junge Altenpflegerin Rika Nishina von Ihrem Chef gebeten wird, nach einer bettlägerigen Frau zu sehen, ahnt sie noch nicht, was sie erwartet. Rika findet die alte Frau völlig verwahrlost, apathisch und vor sich hinstammelnd in ihrem Haus vor. Doch die Sache wird noch unheimlicher: In den Mauern gehen seltsame Dinge vor sich und Rika sieht sich dem puren Bösen unmittelbar gegenüber. Auf dem Haus scheint ein Fluch zu liegen, vor dem es kein Entkommen gibt...

Das kleine Japan hat es geschafft - zumindest, sich als ernstzunehmende Filmnation zu etablieren. Die Macher von "Ringu" (1998) haben ein neues Genre kreiert: den Mystery-Horror. Seit dem Erstlingswerk des Videofluches schwappen immer wieder Produktionen in unsere heimischen Wohnzimmer. Richtig - nicht ins Kino, sondern meist auf DVD. Eigentlich schade - bis auf "Nightmare - The Horror Game Movie" sind alle eine Veröffentlichung im Kino wert, denn Gänsehaut ist bei "The Eye", "Dark Water", "Cure" und eben "Ju-On: The Grudge" garantiert. Im Land der aufgehenden Sonne sind diese Filme sehr beliebt, also macht sich die Filmmaschinerie Hollywood emsig daran, sie zu kopieren - sprich ein Remake zu entwerfen. Im Jahre 2005 stehen sie fast alle an, vor allem "Ring 2", "Dark Water" und "The Grudge" (mit "Buffy"-Star Sarah Michelle Gellar) dürften auf sich aufmerksam machen. Doch nun zum Original...

Storytechnisch bietet man dem (noch unängstlichen) Zuschauer leider nichts Neues. Das böse Haus, das verflucht sein soll, ist eine alte Klamotte, doch auch die hat durchaus seine Vorzüge, wie dieser Film eindrucksvoll beweist, doch dazu später mehr. Eröffnet wird das Schauspiel mit surrealistischen Bilderfolgen von Gewalt, Mord und Tod - der Zuschauer versteht davon jedoch nicht viel, denn leider fällt hier die größte Schwäche des Films auf: seine undurchsichtige Story. Sie offenbart sich noch stärker in den letzten beiden Dritteln des Films. Das ist ärgerlich, aber zumindest bekommt man mit, dass hier das Geschehen in einer Art "Zeitsprunghandlung" gezeigt wird, immer mit anderen Darstellern besetzt. In diesen verschiedenen Abschnitten taucht immer wieder das "Böse" auf (hier wird nichts verraten...) und das ist das, was den Film sehenswert macht. Mit beeindruckenden Effekten, insbesondere soundtechnisch, kommen hier ein paar schaurige und wirklich eklige Schockeffekte auf den Zuschauer zu. Manche treiben es wirklich auf die Spitze und ich empfehle für die beste Atmosphäre, den Film ALLEIN in der Nacht anzuschauen. Das Ergebnis wird sehr intensiv sein und verfolgt einen bis in das Bett, denn auch das spielt in dem Film eine schaurige Rolle und ist dort nicht schön anzuschauen.

Auch wenn das "Böse" nicht wirklich neu ist, sind die stilistischen Elemente, mit denen es auf den Zuschauer übertragen wird, mehr als ansehnlich. Aber leider erinnert "Ju-On" auch viel zu oft an das Vorbild "Ringu". Der Fernseher spielt auch wieder mal eine Rolle, einfach alles scheint schon in "Ringu" mehr oder weniger vorhanden gewesen zu sein und doch spielt "Ju-On" in einer ganz anderen Liga. Der Zuschauer wird hier viel mehr auf sein Nervenkostüm geprüft, storytechnisch enttäuscht er - zwecks mangelnder Ideen. Die Schauspielerriege ist unspektakulär und man vergisst sie so schnell wie man sie gesehen hat auch wieder. Vielleicht liegt es daran, weil es eben Japaner sind, aber auch sie machen ihre Sache - im Vergleich zur Besetzung von "Ringu" - mehr als durchschnittlich gut.

Man darf durchaus gespannt sein, wie sich Hollywoods Remake mausert. Wenn es nur annähernd so gut wie Gore Verbinskis "The Ring" wird, stehen dem Kinogänger, der sich gruseln will, schöne Zeiten bevor. Doch wie schon viele Kritiker befürchten, wird er nicht die Atmosphäre des Originals aufweisen können, aber vielleicht kann er, dank der guten Hauptdarstellerin (Gellar), storytechnische Akzente setzen. Wer sich das Original zu Gemüte führen will, dem sei das in jedem Falle angeraten - Horror übermittelt dieses erstaunlich gut, nur vom Inhalt kann man eben enttäuscht sein. Der Film ist schon lange auf DVD erschienen und eine japanische Fortsetzung ist in Arbeit.

Fazit: Intensiver Angriff auf das Nervenkostüm und unglaublich defensiv in der Handlung.



Note: 3



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