New Police Story
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Land: |
Hongkong |
Laufzeit: |
123 Minuten |
FSK: |
16 |
Starttermin: |
13. Oktober 2005 |
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Genre: Action-Komödie
Regie: |
Benny Chan |
Drehbuch: |
Alan Yuen |
Darsteller: |
Jackie Chan, Nicholas Tse, Charlie Yeung, Charlene Choi, Daniel Wu, Dave Wong,
Yu Rongguang, Coco Chiang, Terence Yin, Andy On, Kenny Kwan |
Kamera: |
Anthony Poon |
Schnitt: |
Yau Chi-wei |
Musik: |
Tommy Wai |
Eines vorweg: Dieser Film ist ernster als man es von Jackie Chan erwartet. Nach erfolgreichen Ausflügen nach Hollywood besinnt er sich wieder auf seine Ursprünge. Nicht nur, dass er wieder in seiner Heimat Hongkong dreht - nein, er renoviert auch seine Police-Story-Klassiker, auch wenn sie Storymäßig nicht viel miteinander zu tun haben.
In seinem neuesten Werk spielt Jackie Chan den legendären Polizeiinspektor Chen Wing. Dieser ist Experte für alles, löst jede heikle Situation und ist mit Leib und Seele Polizist. So sehr, dass er sogar den Geburtstag seiner Freundin vergisst. Bei einem Einsatz wird seine Einheit in eine Falle gelockt und stirbt bei einem Massaker. Das wirft ihn aus der Bahn und er ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Ein Jahr später wird er in den Dienst zurück berufen, bekommt einen neuen Partner und eine zweite Chance, die so genannten "Rich Boys" zu fassen.
An der kurzen Einleitung kann man schnell erkennen, dass es sich Jackie Chan-typisch um einen Buddy Movie handelt. Für reichlich tolle Action ist gesorgt. Doch im Gegensatz zu dem typischen Slapstickartigen Humor, greift der Film überraschend ernste Töne auf. Auch wenn es hin und wieder etwas zu lachen gibt, ist dieser Film eher als Cop-Thriller, sozusagen als Hongkongs Antwort auf "Lethal Weapon" zu sehen. Jackie Chan überrascht sogar mit Schauspielfähigkeiten und mimt jeder Zeit glaubwürdig den betrunkenen Polizisten. Auch die in Deutschland eher unbekannten Nebendarsteller fügen sich gut in ihre Rollen ein. Es ist jetzt ein wenig schwierig, die Besonderheiten des Films weiter herauszustellen, ohne zu sehr auf Storywendungen einzugehen. Doch sei an dieser Stelle gesagt, dass bis auf eine etwas zu kitschig geratene Liebesszene (gegen Ende) der Film die ganze Zeit über gut unterhält. Es gibt auch keine gravierenden Logikfehler, welche den kompletten Genuss des Filmes stören könnten.
Die Stunts - was ist bei einem Jackie Chan Film auch wichtiger - sind beeindruckend und brauchen sich in kleinster Weise vor Hollywood oder, seit "The Transporter", auch Frankreich zu verstecken. Im Gegenteil: Die Busszene (Anmerkung: An dieser Stelle offenbaren sich die Gedanken von Bill Gates, wenn Word ein S durch ein M tauschen will) gehört zu den gelungensten Verfolgungsjagden des Jahres. Nicht nur Jackie Chan macht eine tolle Figur, sondern auch die Nebendarsteller wie die Extremsportsüchtigen Rich Kids oder sein Möchtegern-Cop-Partner, gespielt von Nicholas Tse. Unterstützt wird das alles durch einen tollen Sound. Lediglich die Synchronisation holpert ein wenig, da Kantonesisch einen ganz anderen Sprachrhythmus hat als Deutsch. Auch weist die Bildqualität zwischendurch einige Unschärfen auf. Regietechnisch ist keine Referenz zu erwarten, aber alles wurde gut ausgeführt. Nur ein grober Schnittfehler, als Jackie zwei Mal auf den Bus springt.
Abschließend bleibt mir nur das Urteil: Jackie Chan hat seinen ernstesten und besten Film abgeliefert und das in seiner Heimat. Auch für Nicht-Jackie-Chan-Fans wie mich ist der Film einen Besuch wert.
Note: 2
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