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5ive Days to Midnight



Am Montag hat ProSieben mit der Ausstrahlung der fünfteiligen Mystery-Thriller-Mini-Serie "5ive Days to Midnight" begonnen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird die erste Episode wiederholt. Die kommenden Folgen werden jeweils Montags, gegen 22.00 Uhr, ausgestrahlt.


Inhalt

Die Episode beginnt mit einem Kopfschuss in einer Bar, der für den Physik-Professor Neumeyer (Timothy Hutton) tödlich endet. Anschließend springen wir fünf Tage in der Zeit zurück und sehen einen sehr lebendigen Professor, der den Geburtstag seiner kleinen Tochter feiert, gleichzeitig aber auch den Todestag seiner Frau begeht. Auf dem Weg zur Arbeit entgeht er selbst nur knapp dem Tod, als eine von einer Baustelle fallende Metalllatte das Autodach durchbohrt und den Beifahrersitz trifft. Später am gleichen Tag besucht er mit seiner Tochter das Grab seiner Frau, als etwas Merkwürdiges geschieht. Wie aus dem Nichts taucht ein Koffer auf. Am Abend öffnet er ihn und kann kaum glauben, welchen Inhalt er vorfindet: ein Polizeifoto von seinem zukünftigen Tod sowie weitere Bewiesunterlagen, die unter anderem Verdächtigte aufführen. Neumeyer hält das selbstverständlich für einen üblen Scherz und verdächtigt einen seiner Schüler, der richtig von ihm besessen scheint. Jede der fünf Episoden widmet sich einem Tag.


Eindruck

Wie die im Vorprogramm laufende Serie "Surface" dürfte wohl auch "5ive Days to Midnight" im Zuge des neu entfachten Mystery-Booms entstanden sein. So richtig zu überzeugen vermag dieses Produkt jedoch noch nicht, denn Episode 1/5 gestaltet sich insgesamt doch ziemlich zäh. Die Charaktere werden recht ausführlich eingeführt sowie gewisse Hintergrundinformationen vermittelt. Dagegen ist nichts einzuwenden - solange "5ive Days to Midnight" in der nächsten Folge endlich Fahrt aufnimmt, denn danach wiederum ist die Hälfte der Serie ja schon fast erreicht. Bis auf die Ausgangssituation, den Fund des Koffers, werden kaum Informationen preis gegeben, die momentan für den weiteren Verlauf von Bedeutung zu sein scheinen. Erst gegen Ende erhält der Zuschauer noch einen kleinen Wink.

Wahrscheinlich hat sich die Serie allein mit ihrer kurzen Eröffnugnssequenz schon ein Bein gestellt, denn in dieser sieht man Neumeyer eben in bewegten Bildern sterben, nur weiß man nicht, wie dies nun einzuordnen ist. Stellt dies ein unumstößliches Ereignis dar, so ist die Spannung augrund des bekannten Ausgangs sowieso schon einmal weg. Interpretiert man diese Szene auf eine andere Art und Weise, so geht die Spannung auf einer anderen Ebene flöten. Noch ist im Grunde nicht abzusehen, ob hier Übersinnliches im Spiel oder alles rational erklärbar ist. Ein Grundkonstellation, aus der das Genre Mystery immer profitiert. Sollte die Anfangsszene nun jedoch so zu interpretieren sein, dass dies die Zukunft, diese jedoch veränderbar ist, so wäre auch die Frage nach dem (Über)irdischen-Gehalt in dieser Serie geklärt. Vielleicht gibt es noch eine dritte Möglichkeit der Interpretation: Der Anfang ist nur eine Art Visualisierung des Fotos, um sich das Ausgangsszenario besser vorstellen zu können. Das hieße dann, dass diese Ereignisse keinesfalls eintreten müssen, selbst ohne Veränderung der Zukunft. Egal, wie man's dreht und wendet: Die ersten zwei Minuten sind ein ziemliches Fehlkonstrukt, das man sich einfach hätte sparen sollen. Hinterher wird man wissen, wie es gemeint ist, doch dann ist es etwas zu spät. So muss ein unnötiger, erheblicher Spannungsverlust in Kauf genommen werden, weil man einfach nicht weiß, was jene Szene einem sagen möchte. Auch stimmt die angedeutete Zeitreise-Thematik ein wenig pessimistisch, denn in der Mehrheit der Filme oder Serien ist diese mit gravierenden Logik-Fehlern verbunden.

Einen faden Beigeschmack hinterlassen auch die Spielereien des Regisseurs. Ständig werden Zeitlupen bemüht, die jedoch bereits beim zweiten Mal schon erheblich nerven.

Ok, lassen wir diesen ersten Teil aber nicht schlechter da stehen als er ist: Die Schauspieler vermögen allesamt zu überzeugen, das Einsetzen von dezenten Hinweisen erfolgt recht clever und auch eine gewisse Grund-Neugierde, wie sich die Serie weiterhin entwickeln wird, ist ja nun auch nicht zu leugnen.

Folge Nummer 2 werde ich mir auf jeden Fall noch geben, allerdings verbunden mit der Hoffnung, dass die Serie deutlich Fahrt aufnimmt und endlich mal für einige überraschende Momente sorgt, die den Zuschauer zusätzlich dazu anregen, sich selbst ein paar Gedanken zu machen, was denn hier eigentlich Sache ist. Denn momentan erscheint alles noch ziemlich klar (abhängig natürlich von der Deutung jener Anfangsminuten).


Im Übrigen betrachte ich es als sehr nervigen Trend, dass in den Namen von Serien nun unbedingt Zahlen gepresst werden müssen. Siehe "NUMB3RS", doch dort besteht wenigstens noch ein thematischer Zusammenhang.



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