Mein neuer Freund
Seit Donnerstag läuft auf Pro Sieben (23.15 Uhr) eine Show, die manchem schon bekannt sein dürfte. Eine Folge "Mein neuer Freund" war bereits zu sehen. Mit den Quoten war man jedoch alles andere als zufrieden und prompt wurde die Staffel abgesetzt. Nun erhält Christian Ulmen also seine zweite Chance für eine Show, die die Grenzen des Humors vielleicht schon ein wenig überschreitet.
Es geht darum, dass eine Kandidatin 10 000 Euro dafür erhält, dass sie sich ein ganzes Wochenende mit einem wildfremden Menschen herumtreibt, den sie ihren Bekannten als ihren neuen Freund vorstellen soll. Bei diesem neuen Freund handelt es sich um jenen Christian Ulmen, der sich eine nette Rolle aussucht, die natürlich alles andere als gewöhnlich ausfällt. Wenn es die Kandidatin nicht mehr aushält, bricht sie ab, sieht dann allerdings keinen müden Cent. Es ist gar nicht mal zu leugnen, dass "Mein neuer Freund" die Vorraussetzungen für humorvolle Unterhaltung erfüllt. Ulmen gibt sich in der Öffentlichkeit der Lächerlichkeit Preis und sorgt ununterbrochen dafür, dass die Nerven der Kandidatin strapaziert werden. Alles schön und gut, sie wollte es ja so. Fragwürdig hingegen erscheint die Wirkung, die dieses Spiel auf die anderen Beteiligten hinterlässt, denn allen anderen wird Ulmen ja tatsächlich als neuer Freund vorgestellt. Dieser jedoch ist äußerst launig und stellt dann schon mal gewisse Forderungen, die die Kandidatin erfüllen muss, um das Geld abzukassieren. Sie stößt ihrem besten Freund vor den Kopf, verlässt ein Familientreffen, auf das sich alle Beteiligten gefreut haben, vorzeitig und muss ihre Freunde dazu auffordern, ihre Wohnung zu verlassen. Und das alles, weil es das Spiel so verlangt.
Letztendlich muss sicherlich jeder selbst seine Grenzen dafür setzen, wie weit er gehen würde, um an das schnelle Geld zu kommen, dabei seiner Familie und seinen besten Freunden dermaßen das Wochenende zu versauen, wie diese auch hinterher geäußert haben, geht meines Erachtens jedoch zu weit. Dementsprechend erfreut war ich, als die Kandidatin das Spiel wenige Stunden vor Schluss abgebrochen hat und somit mit leeren Händen dastand.
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