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NUMB3RS



NUMB3RS - so heißt die neue Serie, die uns ProSieben ab morgen Abend, 21.10 Uhr, präsentiert. Die erste Staffel umfasst 13 Folgen, die immer montags ausgestrahlt werden. Laut ProSieben-Homepage handelt es sich bei "NUMB3RS" um eine Mischung aus Action und Krimi, bei der es im Groben darum geht, dass ein FBI-Agent Unterstützung von seinem Bruder, einem Mathe-Genie, erhält. Dieser setzt Taten mit mathematischen Gleichungen gleich und versucht so, auf das Ergebnis / den Mörder zu kommen. Die wichtigsten Darsteller der Serie heißen Rob Morrow, David Krumholtz, Judd Hirsch, Sabrina Lloyd, Peter MacNicol, Alimi Ballard, Navi Rawat. Produziert wird das Ganze von Tony und Ridley Scott.

Laut "quotenmeter.de" machen die einzelnen Folgen Spaß, bieten jedoch zu wenig Abwechslung und Tiefgang.

Ich werde mir morgen selbst mal ein Bild von der ersten Episode machen und gegen 23.00 Uhr meine Meinung dazu veröffentlichen. Dann habt ihr, wenn ihr dann wollt, immer noch die Möglichkeit, die Wiederholung spät in der Nacht aufzunehmen (oder anzuschauen). Oder euch zu freuen, dass ihr es nicht gesehen habt. Mal schauen.

Wer sich bis dahin noch weitere Informationen holen will, sollte mal der ProSieben-Seite einen Besuch abstatten.



Kritik

Inhalt der heutigen Folge: Ein Serientäter hat 13 Frauen vergewaltigt, die Letzte von ihnen jedoch auch umgebracht. Als Zeichen des Besitztums hat er sie alle "gebrandmarkt". Die ermittelnden Agents, unter ihnen Don Eppes (Rob Morrow) tappen allesamt im Dunkeln, doch da scheint Dons Bruder Charlie (David Krumholtz) die passende Idee zur Erfassung des Täters zu haben - Mathematik! Mit Hilfe dieser soll es möglich sein, nicht herauszufinden, wo der Täter als Nächstes zuschlägt, sondern wo er wohnt.

Fangen wir mal mit dem Positiven an: Die Darsteller wissen ausnahmslos zu überzeugen. Auch an der Inszenierung lässt sich nichts bemängeln, ab und zu kommen sogar einige nette stilistische Einfälle zum Einsatz, besonders, wenn mathematische Gegebenheiten anschaulicher präsentiert werden. Doch das ist es wohl nicht, was man von einer Serie erwartet, deren Motto "Menschen lügen - Zahlen nicht" lautet. Da geht es wohl eher darum, herauszufinden, ob das Prinzip, Mordfälle mit Hilfe von Mathematik zu lösen, funktioniert. Und das tut es im Großen und Ganzen leider nicht.

Verschiedene Probleme bringt diese Vorgehensweise mit sich. Auch wenn ich als Ex-Leistungskursler nicht dazu zähle, bin ich mir ziemlich sicher, dass Mathematik das meist gehasste Unterrichtsfach ist. Das Interesse an ihr ist im Allgemeinen doch eher stark begrenzt und wenn dann jemand mit einer Unmenge an mathematischen Formeln aufkreuzt, die zudem höchst kompliziert sind, hofft man entweder auf Erklärungen oder wechselt den Kanal. Erklärungen werden bei "NUMB3RS" kaum geliefert und wenn, dann klingen sie höchst unglaubwürdig.

Beispielsweise will Charlie aus der Lage der 13 Tatorte den Wohnort des Täters bestimmen können. Vielleicht würde man dies der Serie auch abkaufen, aber da steht sie sich selbst im Weg. Anstatt näher darauf einzugehen, wie Charlie darauf kommt, ist dieses Gebiet irgendwann einfach errechnet. Aber da es das Falsche ist, errechnet Charlie halt noch eins. Aus denselben Angaben. Wirft die Frage auf, wieso er nicht schon eher auf Gebiet Nummer 2 gekommen ist. Ebenfalls etwas zweifelhaft: Er errechnet den Wohnort aus der Lage der Tatorte, kommt aber im Umkehrschluss aus dem Wohnort nicht mehr auf die Tatorte. Was daran liegt, dass einer der Tatorte weit von den anderen entfernt liegt. Aber darauf hätte man ja schon eher kommen können, oder?

Hinterfragt man Charlies Berechnungen ein wenig, stößt man immer wieder auf Ungereimtheiten. Dies kann zwei Ursachen haben. Erste Möglichkeit: Auf Grund höherer und viel komplizierterer Mathematik sehe ich das alles ein wenig zu einfach und Charlies Berechnungen sind doch logisch und nachvollziehbar. Dann macht die Serie aber wenig Sinn. Irgendwann taucht also immer Charlie mit dem "richtigen" Ergebnis auf und als Durchschnittszuschauer muss man das einfach so hinnehmen, weil man die Rechenwege sowieso nicht überprüfen kann. Erstens, weil sie sowieso zu kompliziert sind, und zweitens, weil die Serie sich nicht mal ansatzweise die Mühe macht, dem Zuschauer zu verdeutlichen, was bei Charlies Rechnungen genau vor sich geht, sieht man einmal von einigen wenigen sehr oberflächlichen Erklärungen ab. Zweite Möglichkeit: Hinter all dem, was Charlie rechnet, steckt wirklich keine große Mathematik. Man versucht einfach, die Charaktere so fachlich wie möglich reden zu lassen und hofft, dass der Zuschauer es ihnen abkauft.

Dafür, dass die Mathematik bei "NUMB3RS" einen so hohen Stellenwert einnimmt, wird ihr zu wenig Zeit geopfert. Charlie muss ja nicht jeden Schritt seiner Rechnung erklären, aber ein paar Details mehr, wie er eigentlich auf den Aufenthaltsort des Täters kommt, wären schon wünschenswert. Denn ohne die Erklärungen zu liefern, wirkt es so, als hätten es sich die Macher doch sehr einfach gemacht.

Sind da keine Besserungen festzustellen in Zukunft, bleibt "NUMB3RS" nur eine Serie von vielen, wie "CSI" oder "Without a Trace". Die Wiederholung in der Nacht kann man sich jedenfalls sparen. Denn man wird sicherlich auch Folge 2 verstehen, ohne die Pilotfolge gesehen zu haben.



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